Klares Bekenntnis zur Klinik

"Rettet unser Krankenhaus!" Dieses Ziel hat sich die in Hermeskeil aus der Taufe gehobene Bürgerinitiative (BI) auf die Fahnen geschrieben. Bei der Gründungsversammlung wurde der Rechtsanwalt Christian Kruchten zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Zunächst sind 58 Mitglieder der Bewegung beigetreten.

Hermeskeil. Die unsichere Zukunft der St. Josef-Klinik hängt seit Wochen wie ein Damoklesschwert über der Hochwaldstadt. Zwar gibt es die klare Aussage von Landes-Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD), dass das Hermeskeiler Krankenhaus "nicht zur Disposition" steht. Dennoch ist weiterhin unklar, welche Rolle das 181-Betten-Haus im sogenannten "Hochwald-Verbund" spielen soll. Unter dieses gemeinsame organisatorische Dach wollen die Trägergesellschaften Marienhaus GmbH und Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT) die Kliniken in Hermeskeil, Wadern, Lebach, Illingen und Weiskirchen/Losheim bringen.

Keine Konkurrenz zum Förderverein



"Die Träger formulieren ihr Vorhaben schwammig, so dass viel Raum für Interpretationen bleibt", sagte Stadtbürgermeister Udo Moser (BFB) bei der konstituierenden Sitzung der BI "Rettet unser Krankenhaus". Dazu waren 80 Zuhörer ins Johanneshaus gekommen. So steht weiterhin der Bau einer zentralen Klinik an neuer Stelle zur Debatte, der das Aus für die bestehenden Häuser bedeuten würde. Sollte es so weit nicht kommen, wird immer noch die Schließung von Abteilungen in Hermeskeil oder die Umwandlung in eine Portalklinik befürchtet. Letzteres würde bedeuten, dass in der St. Josef-Klinik nur noch die Erstversorgung der Patienten erfolgt, die dann anschließend zu einem anderem Haus im Verbund weitertransportiert werden.

Diese drohenden Einschnitte bei den medizinischen Leistungen gilt es aus Sicht der BI in Hermeskeil zu verhindern. In ihrer Satzung hat sie als Zweck ihres Zusammenschlusses festgelegt, dass sie für den "Erhalt des Krankenhauses in seiner jetzigen Form und Funktion" eintritt.

Dieses Bekenntnis zum Standort soll laut Christian Kruchten in nächster Zeit durch Unterschriftenaktionen in den Kaufhäusern der Hochwaldregion untermauert werden. Außerdem wünscht die BI, dass sie bei den weiteren Gesprächen der Politik mit den Trägern einen Platz am Verhandlungstisch bekommt. Kruchten wurde in der Gründungsversammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Der 35-jährige Jurist stellte klar, "dass die BI keine Konkurrenz zum Förderverein des Krankenhauses ist und wir gemeinsam für ein Ziel kämpfen sollten. Über unsere BI soll auch keine Politik gemacht werden". Kruchten gehört zwar der SPD an, hat aber in Stadt und VG kein Mandat inne.

In der Versammlung hatte der Fördervereins-Vorsitzende Willi Auler (er ist zugleich für die CDU Stadtbeigeordneter) zwar erklärt, "dass ich es gut finde, wenn für den Erhalt des Krankenhauses gekämpft wird". Er sei aber verärgert, dass der Förderverein im Vorfeld nicht über die Absicht zur Gründung einer BI informiert worden sei.

In der BI ist Auler deshalb nicht aktiv. Das Angebot zur Zusammenarbeit wolle er aber annehmen, sagte er dem TV im Anschluss an die Sitzung. Bis dahin hatten sich nach Auskunft von Kruchten 58 Menschen zur Mitgliedschaft bereit- erklärt. Einer von ihnen ist Hermann Gorges. "Ich bin Hermeskeiler und werde 70 Jahre alt. Ich glaube, mehr muss ich doch gar nicht als Begründung sagen, warum ich der BI beigetreten bin."

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