Konz. Sie fragen und antworten einander in Tönen. Sie wetteifern, musizieren dann wieder einträchtig zusammen und beflügeln sich gegenseitig. Im Orchesterkonzert zum Abschluss der Konzer Sommerakademie entfalten Geiger Jon Hess und Bratschist Benjamin Beck bei Mozarts großartiger Sinfonia concertante (KV 364) eindringliche Duo-Qualitäten. Auch im kleinen Orchester aus Mitgliedern der Trierer Philharmoniker und Kursteilnehmern unter Paul Trein entfaltete Mozarts Musik ihr eindringliches Spektrum - zwischen herrischem Auftrumpfen und sachter Wehmut.
Es war der Abschluss einer gehaltvollen Konzertreihe. Viermal traten die Kursteilnehmer im Kloster Karthaus vor das Publikum. Und viermal distanzierten sie sich von blasser Routine und bewahrten doch ihr professionelles Niveau. Im Abschlusskonzert bestachen außer Geiger und Bratscher auch Cellist Tim Oberbillig bei Haydns D-Dur-Cellokonzert mit leichtem, aber tragendem Ton. Und Pianistin You Ju Lee verlieh Mozarts Konzert KV 449 klare, scharfe Klangkonturen.
Auch an Publikumsinteresse mangelte es nicht. An die 700 Besucher kamen zu den Konzerten in Konz, Trier, Bitburg und Losheim. "Wir sind mit dem Besuch sehr zufrieden", sagte Initiator und Leiter Paul Trein. Die Sommerakademie bietet die seltene Möglichkeit, Klassik und Romantik in ihren unterschiedlichen Ausprägungen zu erleben. Und das ganz aus der Nähe, im vergleichsweise kleinen Karthäuser Festsaal. In Sälen solcher Größe wurden zu Lebzeiten Haydn und Mozart aufgeführt.
In der Konzer Sommerakademie trafen sich dieses Jahr zwölf Pianisten und sechs Streicher. "Fast alle wollen wiederkommen", sagt Paul Trein. Die Kursarbeit in der Sommerakademie ist intensiv, bleibt aber kollegial. "Wir geben keinen Unterricht", sagt Paul Trein und meint damit: Es geht in der Akademie nicht um die Kleinarbeit am Instrument - die setzt man voraus. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Interpretation. Trein: "Wir schauen tiefer in die Musik und versuchen, die Werke zu verstehen."
2014 besteht die Konzer Sommerakademie 20 Jahre. Dann will man sich mit Beethovens Tripelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello mit seinen schwierigen Streicherpartien befassen.
Außerdem steht Mozarts wunderschönes Es-Dur-Konzert für zwei Klaviere auf der Agenda. Für die Kursteilnehmer ein Grund mehr, wieder dabei zu sein. Und für die Musikfreunde Anlass, sich auf die Konzerte im kommenden Jahr zu freuen. Zu den Konzerten dieses Jahres steht noch ein Nachzügler an: am 6. September in Montigny-lès-Metz. mö