Klassische Geschichte hautnah

Der Tawerner Metzenberg lockte am Wochenende einige Hundert Besucher von nah und fern zum "Tempelfest". Anlass war das 20-jährige Bestehen der restaurierten römischen Tempelanlage.

 Maria W. Peter hat beim Tempelfest aus ihrem Kriminalroman „Die Legion des Raben“ gelesen. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Maria W. Peter hat beim Tempelfest aus ihrem Kriminalroman „Die Legion des Raben“ gelesen. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Tawern. (kdj) Der Verein Römisches Tawern hat zu einem ebenso erholsamen wie informationsreichen Aufenthalt auf dem Berg eingeladen. Neun fach- und sachkundige Vorstandsmitglieder versorgten das Publikum bei Führungen durch die liebevoll und gelegentlich humorig rekonstruierte Anlage, deren Gründung auf die Zeit um Christi Geburt datiert werden konnte. Nach 400 Jahren "Dienst" als Tempelbezirk, Relaisstation für Händler und Reisende wurde sie aber wieder aufgegeben und verfiel. Schließlich wurde sie zwischen 1986 und 1989 ausgegraben und wieder aufgebaut.

Abseits vom bunten Treiben mit Geschichtsunterricht am Objekt, dem Musikverein Tawern, dem Zauberer Leonard Lauter sowie einem Imbiss einschließlich Kaffee und Kuchen ging es im sogenannten "Profangebäude" spannend und besinnlich zu.

Maria W. Peter, "gelernte" Journalistin und Studienrätin, las Abschnitte aus ihrem (zweiten) Buch "Die Legion des Raben". Das ist ein historischer Kriminalroman, der teils im klassischen Augusta Treverorum (Trier), teils im umliegenden Saar-Mosel-Raum spielt. Dem Werk ging "Fortunas Rache", ebenfalls ein spannendes Kriminalstück, voraus. Derzeit vollendet sie ihr drittes Buch, Titel "Der Schatz Salomos". "Zehn Jahre lang habe ich für diese Bücher recherchiert", berichtet sie. Das Ergebnis ist Geschichte pur, dargestellt mit Hilfe von Romanfiguren, mit denen die Leser Höhen und Tiefen erleben und begreifen, dass "im römischen Trier und seinem moselländischen Umland Wurzeln unserer eigenen Geschichte und Vergangenheit, aber auch wichtige Wurzeln Europas" liegen.

Die Autorin findet es "unglaublich spannend zu erzählen, wie unsere Vorfahren hierzulande in der Römerzeit lebten". Und "immer wenn ich durch alte Römerstädte spaziere, stelle ich mir vor, wie das Ganze vor zweitausend Jahren ausgesehen haben mochte. Das ist wahnsinnig faszinierend. Eine Reise zu den eigenen Wurzeln". Zu den eigenen trierischen "Wurzeln" zählt Maria W. Peter ihre Großmutter.

Die beiden bisher erschienenen Bücher (Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach) wurden von Historikern und Kritik mit höchstem Lob bedacht.

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