Klein, effektiv und ohne Zukunftsängste

HERMESKEIL. (ax) Es ist das kleinste der insgesamt 73 Gerichte im Land, überzeugt jedoch durch effektive Arbeit und hat auch weiterhin eine Zukunft in Hermeskeil – das sagte die neue Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Justizministerium Beate Reich nach beim Besuch des Amtsgerichts in der Trierer Straße.

Von ihrer Stippvisite im Hochwald wird Beate Reich mit positiven Eindrücken nach Mainz zurückkehren. Im Terminkalender der Stellvertreterin von Justizminister Heinz-Georg Bamberger stand jetzt ein Besuch des kleinsten Amtsgerichts im ganzen Land, das zweieinhalb Richterstellen aufweist und bei dem insgesamt 19 Menschen beschäftigt sind. Doch: "In punkto Teamgeist, Motivation und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter steht man in Hermeskeil den großen Gerichten in nichts nach", lautete in einem Pressegespräch das Urteil der Justiz-Staatssekretärin, nachdem sie sich über die Arbeitsabläufe in dem Haus in der Trierer Straße informiert hatte. "Auch kleinere Einheiten können effektive Arbeiten leisten", lobte Reich die Organisationsstruktur im Amtsgericht, das für die Rechtssprechung in den Verbandsgemeinden Hermeskeil, Kell am See und Thalfang zuständig ist. Gerade in Hermeskeil, so die Staatsekretärin weiter, zeige sich der große Vorteil, den kleine Gerichte haben. "Die Mitarbeiter sind häufig in besonderer Weise mit den örtlichen und regionalen Gegebenheiten vertraut und wissen, mit wem sie es zu tun haben", sagte Reich. Deshalb sei Hermeskeil auch ein "hervorragendes Beispiel für bürgerfreundliche Justiz". In Zeiten, in denen der Bund Kasernen dicht macht und generell der Trend in Richtung Zentralisierung und Zusammenfassung von Behörden läuft, stellt sich jedoch fast zwangsläufig die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Hermeskeiler Amtsgerichts. In diesem Punkt gibt Reich jedoch Entwarnung: "Es gibt keine aktuellen Pläne, was eine Schließung betrifft, zumal das Land um die schwierige Situation in Hermeskeil weiß", sagte die Staatssekretärin. Für den Fortbestand würden jedoch auch konkrete Argumente sprechen. So verwies Amtsgerichtsdirektor Helmut Mencher darauf, dass ohne Hermeskeil eine sehr große Lücke zwischen den Gerichtsstandorten in Trier und Idar-Oberstein entstünde, was dem Anspruch eines bürgerfreundlichen Service der Justiz zuwiderlaufen würde. Der Vizepräsident des Koblenzer Oberlandesgerichts Gert Hölzer erinnerte zudem an die "großen Investitionen", die in den vergangenen Jahren in die Sanierung des Gebäudes und die Ausstattung des Gerichts getätigt wurden. Auch dies sei ein Gesichtspunkt, der für den Fortbestand des Standorts Hermeskeil spreche, so Hölzer.

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