Kleine Erweiterung - große Wirkung

HERMESKEIL. Mehr Platz zum Schmökern, zum Besprechen und zum Repräsentieren gibt es nach dem Abschluss der Umbauarbeiten im städtischen Teil des Rathauses. Die neu gestalteten Räume wurden den großen und kleinen Hermeskeilern gestern bei einem Tag der offenen Tür vorgestellt.

Mehrere Monate mussten sich die Besucher der Hermeskeiler Stadtbücherei gedulden, doch seit gestern können sie sich endlich wieder kostenlos mit Lesefutter eindecken. Nach monatelangen Umbauarbeiten wurde die städtische Schmökerstube am Mittwoch wieder eröffnet. Erweitert wurde die Stadtbücherei, in der allein im vorigen Jahr fast 5500 Besucher gezählt wurden, zwar "nur" um zirka 20 Quadratmeter, doch die optische Wirkung ist weitaus größer. Der alte, fast 30 Jahre alte Bodenbelag wurde durch einen neuen ersetzt, es kamen zeitgemäße Möbel hinzu, durch die Verschiebung von Leichtbau-Trennwänden zu den angrenzenden Büros im städtischen Rathausteil erhielt die Bücherei ein zusätzliches Fenster, und auch den Wänden wurde ein frischer Anstrich verpasst. Von den treuen "Stammkunden" gab es viel Lob für die Umgestaltung. "Vorher war es hier schon sehr eng. Jetzt ist alles viel heller, freundlicher und geräumiger geworden", freute sich beispielsweise Adelheid Rosar aus Hermeskeil darüber, dass die Zeiten, in denen die Stadtbücherei aus allen Nähten platzte, der Vergangenheit angehören. Für Marion Adams, die jahrelang hartnäckig auf eine Vergrößerung gedrängt hatte, ist noch eine weitere Anschaffung wichtig. "Ich bin froh, dass mein Wunsch nach einer Lesetreppe erfüllt wurde, auf der Kinder und Jugendliche in aller Ruhe schmökern können", sagt die engagierte Bibliotheks-Leiterin, die großen Wert darauf legt, die Leselust der kleinen Besucher zu wecken. Deshalb gehören von den rund 200 neuen Büchern, die seit gestern zur kostenlosen Ausleihe bereit stehen, auch die meisten der Rubrik "Kinderbücher" an.Umzug ins alte Museum wäre zu kostspielig gewesen

"Ich finde, wir haben mit geringen Mitteln das Optimale herausgeholt und sichergestellt, dass in unserer Stadtbücherei jetzt auf Dauer genug Platz ist", sagte Stadtbürgermeisterin Ilona König bei der kleinen Feier anlässlich der Wiedereröffnung. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Stadtbücherei ins alte Heimatmuseum umzusiedeln. Diese Lösung hätte sich aber als zu kostspielig erwiesen, so König. Die Erweiterung der Bücherei war jedoch nur ein - wenngleich der zentrale - Bestandteil der Umgestaltung des städtischen Rathausteils in Hermeskeil, die bei der Beschlussfassung im Stadtrat auf Ablehnung bei der Vereinigung "Bürger für Bürger" (BFB) gestoßen war. Im Zuge des Umbaus wurde nicht nur das in die Jahre gekommene Inventar in den Büroräumen ausgemistet. Der neue Bürgermeister ist künftig nicht mehr im hinteren Gebäudeteil zu finden, sondern residiert im früheren Pavillon der Tourist-Info, im vormaligen "Bürgertreff" wurde ein großes Besprechungszimmer eingerichtet und die Sekretärin und der Beigeordnete, die sich bislang ein Büro teilen mussten, können jetzt in eigenen Räumen arbeiten. "Der veranschlagte Kostenrahmen von insgesamt 28 000 Euro wurde eingehalten", betont Harald Haubricht, Leiter der Bauabteilung in der Verbandsgemeindeverwaltung, der besonders auf das große Maß an Eigenleistung seitens der Arbeiter des städtischen Bauhofs verweist. Einen Schönheitsfehler haben die neuen Büros allerdings noch: Wegen langer Lieferzeiten müssen Rathaus-Besucher noch einige Wochen auf altem Mobiliar Platz nehmen, wenn sie bei den Verantwortlichen der Stadt Hermeskeil ihr Anliegen vorbringen wollen.

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