Kleine Hechte im Palast

PALZEM. Knapp 28 Jahre lang war er ein Kind ohne Namen: der Kindergarten im Obermoselort Palzem. Das ist jetzt anders. Künftig verbringt der Palzemer Nachwuchs seinen Tag in einem Palast - jedenfalls wörtlich genommen.

"Lebe, wachse, blühe" steht auf dem großen Schild an der Hauswand in Lateinisch zu lesen. Neben dem Schriftzug zieren Regenbogen, Sonne, Weinrebe und ein Boot voller Kinder das neue Emblem des Kindergartens, das der Palzemer Rolf Bastian gemalt hat. "Palatiolum" - ein für die Kleinsten unaussprechliches Wort - soll die Einrichtung künftig heißen. Und das hat seine besondere Bedeutung. Einst wurde in der Nähe ein Palast errichtet, den seine Erbauer, die Römer, "Palatiolum" nannten. Von diesem Wort wird auch der Name des Dorfes Palzem abgeleitet. "Wie in einem kleinen Palast sollen sich unsere Kinder fühlen", betonte Ortsbürgermeister Florian Wagner während einer Feierstunde anlässlich der Namensgebung. Nicht bloß Kinder, sondern auch "Rebläuse" und "kleine Hechte" werden sich demnächst jeden Morgen auf den Weg zum Kindergarten machen. Wenn schon das Haus einen Namen bekommt, dachten sich die Palzemer, dann auch die beiden Kindergartengruppen. Und darüber freuten sich die Kleinen mächtig. Stolz streiften Lena Fortner und die anderen ihre neuen T-Shirts mit dem bunten Emblem ihres "Palatiolum" über.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort