Vor-Tour der Hoffnung trotzt Corona Kleine Spendenfahrt ohne Zuschauer: Benefizradler besuchen Schweich, Nittel und Oberemmel

Oberemmel/Nittel-Köllig/Schweich · Die Vor-Tour der Hoffnung feiert dieses Jahr Jubiläum. Wegen des Coronavirus brechen die Radfahrer diesmal jedoch in kleinerer Runde auf, um in drei Orten Geld für kranke Kinder zu sammeln.

 Ein Bild, das lange vor Corona entstand: Im August 2019 war der Dorfplatz in Nittel morgens um halb neun Uhr gefüllt mit Zuschauern und den Benefizradlern der Vor-Tour der Hoffnung.  2020 muss die Tour nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit Spenden sammeln. Doch eine kleine Gruppe macht erneut in Nittel Station.

Ein Bild, das lange vor Corona entstand: Im August 2019 war der Dorfplatz in Nittel morgens um halb neun Uhr gefüllt mit Zuschauern und den Benefizradlern der Vor-Tour der Hoffnung.  2020 muss die Tour nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit Spenden sammeln. Doch eine kleine Gruppe macht erneut in Nittel Station.

Foto: Jürgen Boie

In die Pedale treten, durch eine Region von Rheinland-Pfalz radeln und dabei Geld für kranke Kinder sammeln – das machen die Teilnehmer der Vor-Tour der Hoffnung inzwischen seit 25 Jahren. Bei der Jubiläumstour in diesem Jahr sollte wieder kräftig Geld eingesammelt werden. Doch sind die radbegeisterten Organisatoren von der Corona-Pandemie ausgebremst worden.

Ganz auf die Rundfahrt verzichten wollen die Benefizradler aber nicht. Im vergangenen August waren 160 von ihnen – unterstützt von Prominenten aus den Bereichen Sport, Unterhaltung, Politik und Wirtschaft – drei Tage lang im Kreis Trier-Saarburg unterwegs gewesen. Unter anderem in der Verbandsgemeinde Konz stießen die Spendensammler auf große Resonanz. Eine ähnlich große Tour ist diesmal zwar nicht möglich. Doch Michael Maus-Kollete und Johnny Klein, zwei unermüdliche Unterstützer des Projekts, entwickelten die Idee, unter besonderen Schutzmaßnahmen an diesem Wochenende mit einem guten Dutzend Freunden der Vor-Tour wie dem ehemaligen Radrennfahrer Reimund Dietzen zusammen von Schweich über Oberemmel bis zum Nitteler Ortsteil Köllig zu fahren.

Die Verbundenheit, die sich bei der Benefiztour 2019 mit Organisatoren und Förderern entwickelt hat, war jetzt die Basis für zwei ungewöhnliche Aktionen in der VG Konz, bei denen Spenden für die kleine Ersatztour gesammelt wurden. In Oberemmel hatte das Weingut Alois Kirchen ein Open-Air-Picknick mit Livemusik organisiert. In Köllig stellte Nittels Ortsbürgermeister Peter Leo Hein den Hof seines Weinguts für ein „Picknick in Weiß“ zur Verfügung.

„Open-Air-Veranstaltungen sind die einzige Möglichkeit, die notwendigen Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus einzuhalten“, erklären Winzerin Gisela Kirchen und Lotta Oittinen, Ortsvorsteherin in Köllig. Daher hätten beide Veranstaltungen auch schon vor der Radtour stattgefunden. Denn eine große Party wie im Vorjahr, als die Spenden mit Begleitprogramm an den jeweiligen Stopp-Orten der Tour überreicht worden waren, könne unter den aktuellen Umständen natürlich nicht gefeiert werden. „Wir bitten darum, dass sich am Sonntag niemand auf den Weg macht, um die – gezwungenermaßen wenigen – Radfahrer zu begrüßen“, appellieren Kirchen und Oittinen an die Bürger.

Dem persönlichen Engagement Einzelner und von Gruppen wie der Konzer Unplugged Gang oder der Freiwilligen Feuerwehr Köllig ist es zu verdanken, dass die bedürftigen Kinder ausgerechnet im Jubiläumsjahr der Vor-Tour nicht leer ausgehen, sondern trotz allem mit finanzieller Unterstützung etwa aus Oberemmel und Köllig rechnen dürfen.

Das gesammelte Geld kommt Institutionen zugute, die sich in der Krebsforschung engagieren oder regionalen Vereinen, die sich für kranke Kinder und deren Familien einsetzen. 2019 kam das bisherige Rekordergebnis von 613 331 Euro zusammen.

Das Spendenkonto der Vor-Tour der Hoffnung bei der Sparkasse Neuwied hat die IBAN DE67 5745 0120 0102 2195 32.

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