Kleiner, niedriger und bitte nicht mitten im Park

Hermeskeil · Planer und Entwickler haben im Hermeskeiler Rathaus die aktuellen Entwürfe für das Projekt Parkklinik vorgestellt. Etwa 20 Anwohner des St.-Fargeau-Parks nutzten das Angebot, um sich über Details zu informieren und Fragen zu stellen.

 Über das Projekt Parkklinik informieren sich Anwohner wie Renate Meyer, Christoph König, Fritz Bee und Manfred Weicherding (von links) im Rathaus. Hier schauen sie kurz vor Beginn in die Pläne von Architekt Martin Grub und Projektentwickler Thomas Schiwek (rechts). TV-Foto: Ursula Schmieder

Über das Projekt Parkklinik informieren sich Anwohner wie Renate Meyer, Christoph König, Fritz Bee und Manfred Weicherding (von links) im Rathaus. Hier schauen sie kurz vor Beginn in die Pläne von Architekt Martin Grub und Projektentwickler Thomas Schiwek (rechts). TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil. Nicht das Vorhaben trifft auf Kritik. Es ist vielmehr das "wie", das die Menschen beschäftigt. Könnte die im St.-Fargeau-Park geplante Parkklinik (siehe Extra) nicht auch kleiner und vor allem niedriger gebaut werden? Solche oder ähnliche Fragen hatten Anwohner bei der Infoveranstaltung der Stadt. Projektenwickler und Planer stellten ihnen im Sitzungssaal die aktuellen Entwürfe vor. Sie können bis 8. Januar im Rathaus eingesehen werden, informierte Bauleitplaner Hugo Kern vom Büro KernPlan.
Barrierefreien Zugang erhalten


Schriftlich vorgebrachte Bedenken würden nach Möglichkeit gelöst. Damit reagierte er auf Bedenken, die größere Flächenversiegelung könne zu Versickerungsproblemen führen. Schon heute spülten Gewitter und starker Regen Schotter und Äste in seinen Keller, berichtete ein Hauseigentümer. Für den Naturpark Saar-Hunsrück bat zudem Olaf Gruppe, den barrierefreien Zugang zu erhalten, der über das Parkgelände führt.
Immer wieder kritisiert wurden die fünfgeschossige Bauweise mit Tiefgarage und die neue öffentliche Zufahrt mit Einmündung in die Trierer Straße. Christoph König, direkter Nachbar von Klinik und Zufahrt, räumte nicht nur Bedenken wegen des unmittelbaren Blicks auf ein 20 Meter hohes Gebäude ein. Er frage sich auch, ob die Zufahrtsregelung verkehrstechnisch funktionieren werde. Ähnliche Sorgen beschäftigen Anwohner Fritz Bee. Die vom Stadtrat erhofften positiven Effekte für die Stadtentwicklung wage er zu bezweifeln, sagte er, woraufhin viele im Saal applaudierten. Nach Überzeugung einer Anwohnerin wird es allein mit der Klinik kaum gelingen, Hermeskeil zu beleben. Daher könne sie auch nicht verstehen, dass für einen Bau, dessen Dimensionen sie entsetzten, der "wunderschöne Park" zerstört werde.
Investorname nicht öffentlich



Stadtbürgermeister Mathias Queck verwies dazu auf das Ziel, die Kaufkraft in Hermeskeil zu stärken: "Wir müssen schauen, dass wir die Innenstadt entwickeln." Zu Anmerkungen von Arnold Eiden antwortete er ausführlicher. An das geplatzte Kasernen-Projekt Dorf Hochwald erinnernd, erkundigte sich der Leiter der Mastermeisterei Hermeskeil nach Referenzen von Thomas Schiwek von Image.Select. Die Internetseite sei wenig aussagekräftig. Außerdem wollte er wissen, wie die Stadt sich gegen Risiken wappne.
Queck verwies dazu auf die laufende Bauleitplanung. Alles Weitere werde Schritt für Schritt abgearbeitet: "Wir werden kein Geld für Planungen rauswerfen, wo dann nichts bei rauskommt." Auf Nachfrage des Trierischen Volksfreunds betonte er, ein Kaufvertrag werde erst geschlossen, wenn das Projekt stehe und die Finanzierung gesichert sei. Die Stadt werde kein Geld vorlegen, alle Kosten bezahle der öffentlich nicht namentlich genannte Investor, für den die Entwickler tätig seien. Und die präsentierten bisher eine ordentliche Arbeit, was ebenfalls wichtig sei und zeige, dass der Investor interessiert sei.
Extra

Wie der TV bereits mehrfach berichtete, votierte der Stadtrat einstimmig für das Vorhaben Parkklinik Hermeskeil mit einem geplanten Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro. Genauer gesagt, für den vom Büro KernPlan in Illingen erstellten Bebauungsplanentwurf, mit dem die Weichen für das Baurecht des Investors gestellt sind. Vorgesehen ist ein fünfgeschossiger, etwa 80 Meter langer Bau mit 80 bis 90 Zimmern und etwa 50 Mitarbeitern. Details werden im weiteren Verfahren diskutiert, wobei schriftlich eingereichte Bedenken und Anregungen von Bürgern, Behörden und Institutionen berücksichtigt werden. In der Klinik im heutigen St.-Fargeau-Park sollen psychisch erkrankte Privatpatienten therapiert werden. Projekt-Entwickler sind die wirtschaftlich betreuende Image.select GmbH aus Sandhausen bei Heidelberg und das Büro Grub Architekten und Ingenieure in Zweibrücken. Auf der Internetseite von Image.select ist als Referenzobjekt eine Privatklinik in Dirmstein genannt, das Architektenbüro listet mehrere Projekte, darunter Kliniken, Kindergärten und Schulen. urs

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort