Kleiner Ort mit großer Wirkung

PASCHEL. (hm) Idyllisch eingebettet in Wiesen und Hochwald liegt der kleine Ort Paschel. Wenn auch infrastrukturell Wünsche offen bleiben, so herrscht doch reges Wirken und Gestalten, und die Gemeinde, allen voran der Gemeinderat, packt tatkräftig mit an. Im Gespräch mit Ortsbürgermeister Erich Thiel werden die Vorzüge des Hochwaldortes deutlich.

Ortsbürgermeister Erich Thiel, der sein Amt als "vielfältig, interessant und reizvoll, manchmal auch ein wenig schwierig" beschreibt, setzt auf die positiven Erfahrungen, wenn das Gemeinwohl davon profitiert. "Dazu gehört, dass in einem kleinen Ort jeder mit anpackt." 252 Einwohner hat Paschel - einschließlich der Ortsteile Steinbachweier und Benratherhof - bei 84 Haushalten auf 257 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche und 143 Hektar Wald. Im Gemeindeeigentum befinden sich 23,5 Hektar Wald mit Anteilen in Lampaden. Hinzu kommen Gehöferschafts- und Privatwald. Viel hat sich in den vergangenen Jahren in Paschel getan, weiß Thiel zu berichten. Der Kinderspielplatz wurde in Eigenleistungen saniert, an der kleinen Dorfkirche wurden viele Stunden Eigenleistung erbracht. Unterhalb der Ortschaft wurde auf gemeindeeigenem Land ein großes Biotop angelegt. Es soll für naturkundliche Zwecke zur Verfügung stehen. Das Bürgerhaus war früher eine Schule. In Paschel wurde sie 1961 in Betrieb genommen und 1967 wieder geschlossen. Die Pascheler Kinder besuchen die Grund- und Hauptschule in Zerf. "Derzeit wird das Bürgerhaus saniert, ein für Paschel schon größeres Projekt, denn es verschlingt die stolze Summe von rund 160 000 Euro." Auch dabei werde viel Eigenleistung erbracht, insbesondere die Mitglieder des Gemeinderates seien sehr engagiert, lobt Thiel. Der Auftrag für die Außensanierung ist vergeben. Größer als bisher soll das Bürgerhaus nicht werden, jedoch soll der Jugend ein eigener Raum zur Verfügung gestellt werden. Eine Initiative wurde gegründet, und die Elternschaft kümmert sich abwechselnd um die Jugend. "Es sind immer zwei oder drei Personen dabei, die das Ganze ein wenig im Auge behalten", so Thiel. Das Neubaugebiet "Ober Schillertshaag" wurde erschlossen, drei Häuser befinden sich im Bau. "Der erste Bauabschnitt beinhaltet zehn Baustellen, von denen ich mir wünsche, dass sie kontinuierlich angenommen werden", hofft Thiel. Das Vereinsleben spielt sich meist außerhalb der Ortschaft ab. In Paschel gibt es nur die Freiwillige Feuerwehr. Die Fußballer haben sich dem SV Hentern angeschlossen. Mit der Haushaltslage ist Thiel im Großen und Ganzen zufrieden. "Bisher konnten wir auf einen ausgeglichenen Haushalt zurückblicken. Durch die Schaffung des Neubaugebietes hat sich das geändert. Aber diese Investitionen werden sich bezahlt machen." Leider gebe es in Paschel und seinen Ortsteilen gerade noch drei landwirtschaftliche Betriebe, eine Gaststätte zur täglichen Kommunikation fehle schon seit geraumer Zeit. Die Hauptbeschäftigungsziele der arbeitenden Einwohner sind Bilstein in Mandern und V&B in Mettlach, einige Einwohner arbeiten in Konz oder Trier. Stolz legt Thiel mehrere Urkunden und Plaketten vor. Sie legen Zeugnis darüber ab, dass der Ort Paschel mehrfach in der Haupt- und Sonderklasse im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" den ersten Platz belegte. Der innerörtlich äußerst notwendige Kreisstraßenausbau bereitet Thiel Sorgen. "Ich hoffe, dass bald positiv für den Ausbau entschieden wird, denn seit zehn Jahren wird dieses Projekt immer wieder verschoben.

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