Kleines Gotteshaus erstrahlt bei Kirchweihfest in neuem Glanz

Hamm · Von einem erbärmlichen Zustand in ein Schmuckstück ist die Filialkirche der beiden Heiligen St. Fabian und St. Sebastian in dem 57-Seelen-Ort Hamm versetzt worden. Gleichzeitig feierte das Dorf die Kirchweih. Diesmal war es ein doppelter Grund zur Freude.

 Dechant Klaus Feid zelebriert den Gottesdienst, in dem die frisch restaurierte Kapelle mit den Heiligenbildern gesegnet wird. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Dechant Klaus Feid zelebriert den Gottesdienst, in dem die frisch restaurierte Kapelle mit den Heiligenbildern gesegnet wird. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hamm. Die Bauarbeiten an der Kapelle der Heiligen Fabian und Sebastian in Hamm laufen seit Mai. Jahrelang hatten die 57 Einwohner des kleinen Ortes, der von der Saar umflossen wird, zuvor mit Kirchweihfesten Geld für die Restaurierung gesammelt. Rund 32 000 Euro kamen so zusammen. Mit diesem Geld konnten die Hammer ihre Kapelle wieder instand setzen.
Dechant Klaus Feid segnete das kleine Gotteshaus zur Wiedereröffnung ein. Er berücksichtigte dabei auch die Bilder der beiden Heiligen an der Wand, die zuvor im Altar eingebaut waren. "Ich danke für das große Engagement", sagte er. Hier sei die Nähe Gottes spürbar. Das Bildrelief der betenden Maria stiftete der Geistliche aus seinem Besitz.
Dicht drängten sich rund 40 Gläubige in der Kapelle. Weitere 20 harrten draußen in der Kälte aus. Der Musikverein Taben-Rodt unter der Leitung von Klaus-Thomas Massem spielte, nur von Heizpilzen etwas angewärmt, vor der Kapelle. Per Lautsprecher wurde der Gottesdienst nach draußen übertragen. Der stellvertretende Vorsitzende des Pfarrverwaltungsrates der Kirchengemeinde St. Quiriakus und Auctor Taben-Rodt, Bernd Heinz, leitete das Projekt der Renovierung. "Wir mussten wegen der großen Feuchtigkeit den Verfall der Kapelle aufhalten", nennt er den zwingenden Grund des Aufwandes. Drainagen verhindern jetzt, dass wieder Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt.
"Vier Farbschichten kamen beim Abkratzen zutage", berichtete Heinz. Er hat zu der Kapelle auch eine Festschrift mit vielen interessanten Details - zum Beispiel zu den beiden Patronen, herausgebracht, die für 6,50 Euro bei ihm (Tel. 06582/9501) und im Pfarramt Taben-Rodt zu erwerben ist. Beim Altar untersagten die Experten der Denkmalpflege des Bistums die Selbsthilfe. Dieses Kunstwerk und auch die drei Reliefbilder mussten von den beiden professionellen Restauratoren, Eric und Manfred Schöndorf, instand gesetzt werden, die sich mit der Farbgebung und dem Umgang mit Blattgold auskennen.
"Es ist ein Ort des Gebetes, der mitten im Dorf steht", stellt Dechant Feid fest. Die Nähe zu den Gläubigen sei dabei wichtig. Ortsvorsteher Markus Rommelfanger freut sich: "Wir sind alle stolz auf unsere Kapelle. Es ist ein sehr schöner Dorfmittelpunkt."
Da Hamm an einem Radweg liegt, der im Sommer viel von Touristen genutzt wird, und die Kapelle ab sofort immer offensteht, hofft der Ortschef auf mehr Menschen, die das kleine Gotteshaus zum Innehalten nutzen und Hamm in guter Erinnerung behalten. doth
Extra

Das Alter der Hammer Kapelle ist nicht genau festzustellen. 1730 steht als Jahreszahl auf dem Türstein, während auf dem Altar 1739 geschrieben steht. Deshalb wird vermutet, dass dieser erst später eingebaut wurde. Schriftlich erwähnt ist sie erst 1743. Die Bausubstanz verrät jedoch, dass die Errichtung im späten 15. oder frühen 16. Jahrhundert anzusiedeln ist. Fest steht: Diese Kapelle wurde von nur wenigen Familien errichtet, die zur damaligen Zeit hier lebten. doth

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