Kleinigkeiten können Großes bewirken

WELSCHBILLIG. Die Kinder der Grundschule Welschbillig unterstützen Altersgenossen im afrikanischen Malawi. Initiator der Hilfsaktion ist Pater Bernhard Gehrmann. 18 Jahre war er Pfarrer in Welschbillig, davor 19 Jahre Missionar in Malawi.

Pater Bernhard Gehrmann lebt als Ruheständler in Leiwen. Doch die tiefe Sorge um seine ehemaligen Schäfchen, vor allem um die in Malawi, lässt den guten Hirten noch immer nicht ruhen und rasten. Jede Möglichkeit, ihnen zu helfen, nimmt er wahr. Eine solche bot sich an seiner früheren Wirkungsstätte Welschbillig. Das Vorhaben Pater Gehrmannns, den Kindern der Grundschule seine große Dia-Sammlung aus Malawi zu zeigen, fand bei Rektor Egon Hansjosten und dem Kollegium Zustimmung. Was die kleinen Zuschauer über das entbehrungsreiche Leben ihrer Altersgenossen in Malawi sahen, machte sie betroffen. Noch betroffener aber machte sie, was Pater Gehrmann darüber zu berichten wusste. So gibt es in dem afrikanischen Staat südlich des Äquators zwar staatlich eingerichtete und geleitete Schulen, aber vielen Eltern fehlt das Geld, um ihre Kinder dorthin zu schicken. Einzige Alternative sind die so genannten Buschschulen, in denen es freilich an nahezu allem mangelt. Oft unter freiem Himmel und auf staubigem Lehmboden findet der Unterricht statt. Bleistifte, Hefte oder Bücher sind weitgehend Fehlanzeige. Viele Dörfer haben weder Wasserleitungen noch elektrischen Strom, und befestigte Straßen gibt es auch nur wenige. Realistisch zeigte Pater Gehrmann in Wort und Bild, wie die Menschen in Malawi auch heute noch leben. Aber es gab auch Positives zu berichten. "Trotz allem herrschen dort Fröhlichkeit und Lebensfreude", sagte der Pater, "größere Gastfreundlichkeit als in Malawi habe ich selten erfahren. Noch im vergangenen Jahr, als ich mit den Einheimischen mein 40. Priesterjubiläum feierte, durfte ich sie erleben." Begeistert waren die Welschbilliger Kinder, als Pater Gehrmann ihnen ein malawisches Marienlied vorsang, in das sie schon nach einigen Versuchen einstimmten. Ihr Entschluss stand fest: "Wir helfen einer Buschschule in Malawi." Realisieren wollen sie das durch den Verkauf von selbst gebastelten Weihnachtsmännern. Zugleich läuft ein Preisausschreiben, in dem die besten Motive des Adventskalenders preisgekrönt und gesponsert werden. Auch durch den Verzicht auf persönliche Annehmlichkeiten wollen die Kinder zum Erfolg der Aktion beitragen, denn ihnen ist klar: "Viele kleine Dinge können Großes für die Kinder in einer Buschschule bewirken." Die Entschlossenheit aller bringt ein Erstklässler auf den Punkt: "Ich will noch viele Weihnachtsmänner basteln, damit ich den Kindern in Malawi helfen kann." Was die Sammlung in Euro und Cent gebracht hat, und wann die Übergabe erfolgt, steht noch nicht fest. Gehrman indes versprach den Kindern, sie über alles auf dem Laufenden zu halten.

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