Umwelt So geht der Landkreis Trier-Saarburg den Klimaschutz an

Trier/Saarburg · Der künftige Klimaschutzmanager im Kreis erhält jede Menge Aufgaben. Fünf Handlungsfelder wurden in Workshops definiert. Auch das Thema Bauen spielt eine Rolle.

Klimamanagement in Lankreis Trier-Saarburg: So soll Klimaschutz Beachtung finden
Foto: TV/Marion Maier

Wenn alles flott geht, könnte der mit Hilfe eines Förderprogramms finanzierte Klimaschutzmanager des Kreises Trier-Saarburg im Juni 2022 seine Arbeit aufnehmen. Dies sagte Professor Peter Heck vom Fachbereich Umweltwirtschaft am Umweltcampus Birkenfeld. Er begleitet den Kreis beim Thema Klimamanagement und hat aktuell im Umweltausschuss die fünf Handlungsfelder vorgestellt, um die es künftig gehen soll. Vertreter der politischen Gremien und der Verwaltung haben sie in Workshops erarbeitet haben. Diese Handlungsfelder sollen dem Manager als Grundlage dienen für ein Klimaschutzkonzept mit dem großen Ziel, den Kreis bis 2045 CO2-neutral zu gestalten.

Das Handlungsfeld „Klimagerechte Bauleitplanung“ ist für Heck ein Top-Thema, das in erster Linie Neubauten und die Entsiegelung des Bestands betrifft. Vorbildprojekte sollen in diesem Bereich entwickelt und sichtbar gemacht werden. Für Bauherren sollte eine Bauherrenmappe zusammengestellt werden, in der klimafreundliches Bauen inklusive der Einsparpotenziale vorgestellt wird. Leitlinien für nachhaltiges Bauen zu entwickeln ist als weitere Aufgabe definiert. Da geht es beispielsweise darum, den Flächenverbrauch zu minimieren, nachzuverdichten, eine dezentrale Nahwärmeversorgung aufzubauen oder Steingärten zu untersagen.

„Klimaresiliente Dörfer“ ist für den Umweltwirtschaftler das wichtigste Handlungsfeld im Kreis „mit viel ländlichem Raum“. Der Kreis soll die Gemeinden hier informieren und motivieren, ihre Potenziale zu nutzen. Das in Freudenburg bereits diskutierte KfW-Förderprogramm Quartiersmanagement, in dem eruiert wird, wie der Energieverbrauch vor Ort gesenkt, andererseits aber auch Energie produziert werden kann,  nannte Heck als eine Möglichkeit, die Dörfer nachhaltig zu gestalten.

Beim Handlungsfeld „Energiemanagement in kommunalen Liegenschaften“ sieht der Professor zwar nur mäßige Chancen auf eine Kohlendioxid-Einsparung, dafür sei die Anpassung der Gebäude aber gut für den Geldbeutel. Außerdem könne damit  der Wille zum Klimaschutz den Bürgern sichtbar gemacht werden, sagte Heck. Den Bestand ermitteln, Fördermittel beantragen und die Kooperation von Kreis und Gemeinden vertiefen, nannte Heck als Stichpunkte.

Beim Handlungsfeld „Nachhaltige Wirtschaftsförderung/-entwicklung“ soll der Klimaschutzmanager Unternehmen informieren, wie sie nachhaltig arbeiten können und wo es Fördermittel gibt. In Zukunft werde der Zugang zu Geld an das Nachhaltigkeitsthema gebunden sind, sagte Heck.

 Beim Handlungsfeld „Klimaschutz im sozialen Umfeld“ nannte Heck den Erfahrungsaustausch von öffentlichen und sozialen Einrichtungen zu technischen, aber auch einfachen Maßnahmen wie einem Solar-Carport als eine Aufgabe. Eine weitere Aufgabe ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung. „Da ist der Kreis schon gut unterwegs, doch gibt es großen Koordinierungsbedarf“, sagte Heck.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort