"Klinik-Kooperation hat sich bewährt"

In der Diskussion um die Zukunft der Krankenhaus-Standorte im Hochwald haben nun auch Losheims Bürgermeister Lothar Christ und Fördervereins-Vorsitzender Raimund Jakobs Position bezogen.

Losheim am See. In einer gemeinsamen Erklärung vom Wochenende fordern Losheims Bürgermeister Lothar Christ und Raimund Jakobs, Vorsitzender des Fördervereins des Losheimer Krankenhauses, den Erhalt aller Standorte im Hochwaldverbund, "insbesondere auch der Marienhausklinik Losheim-Wadern". Die beiden Häuser fusionierten 1997.

Anders als der Stadtrat von Wadern in seiner am Donnerstag einstimmig beschlossenen Resolution sehen Christ und Jakobs Losheim als idealen Standort für ein mögliches neues, zentral gelegenes Verbundkrankenhaus. Was den Erhalt der jetzigen Standorte angeht, ist Losheims Bürgermeister einer Meinung mit den Wadernern. "Der Erhalt der Kliniken in Losheim und Wadern ist auch ein Kernanliegen des Krankenhausfördervereins der Marienhausklinik Losheim am See, für die dieser sich in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde seit mehr als 30 Jahren erfolgreich eingesetzt hat."

Darum haben Christ und Alt-Bürgermeister Raimund Jakobs, heute Vorsitzender des Krankenhausfördervereins, ein gemeinsames Positionspapier verfasst: "Wir sehen zugleich auch die Notwendigkeit einer stärkeren Spezialisierung, die wir in Losheim mit der über die Landesgrenze hinaus anerkannten konservativen Orthopädie bereits vollzogen haben, und zwar im Verbund mit den leistungsfähigen inneren Abteilungen der Standorte Losheim und Wadern."

Die Bevölkerung erwarte für die Region auch in Zukunft eine wohnortnahe medizinische Akut- und Notfallversorgung. Aus diesem Grunde sei der Erhalt des Akutkrankenhauses in Losheim, einschließlich der Rettungswache, "dringend notwendig". Weiter heißt es in der Erklärung: "Die Kooperation der Krankenhäuser Wadern und Losheim hat sich bewährt, auch mit Blick auf die im Rahmen des Hochwald-Verbundes entstandenen Finanzprobleme, sprich: Defizite aller Häuser in Hermeskeil, Lebach, Weiskirchen mit Illingen, Wadern und Losheim." Diese seien "nach unseren Informationen in Wadern-Losheim im Vergleich mit den andern Häusern weitaus am geringsten".

Sollte es dennoch zu einer Ein-Standort-Lösung kommen, bietet sich aus Sicht von Christ und Jakobs Losheim als Dienstleistungs- und Handels-Zentrum - mit einem Einzugsgebiet von weit über 20 Kilometern bis nach Schmelz und Lebach, ins Haustadter Tal hinein und weit nach RheinlandPfalz - wegen seines zentralen Charakters geradezu an.

Diskussion mit Land und Träger gewünscht



Gemeinde und Krankenhausförderverein hoffen "auf eine faire Diskussion sowohl mit dem Land als auch mit dem Träger". Sie hoffen auch, "dass die Kommunen im Hochwaldraum, gemeinsam mit Ärzteschaft, Mitarbeitervertretungen und Krankenhausfördervereinen nach einer Lösung suchen, die insgesamt die Region stärkt". Die medizinische Versorgung müsse landesweit gleich gestaltet werden. Dies zu gewährleisten, sei eine vorrangige Aufgabe des Landes im Verbund mit dem in der Region tätigen Träger.

Der Förderverein weist zudem auf die immensen finanziellen Leistungen hin, die seit über 30 Jahren von Bürgern der Region über den Verein für das Krankenhaus erbracht wurden. Diese summierten sich auf rund 1,1 Millionen Euro. Hinzu komme der Zuschuss der Gemeinde Losheim am See in Höhe von insgesamt 750 000 Euro, der noch bis zum Jahre 2014 von der Kommune zurückzuzahlen sei.

Extra Hintergrund: Derzeit gibt es Überlegungen bei den Trägern der Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen in Wadern, Losheim, Weiskirchen, Hermeskeil, Lebach und Illingen, die Strukturen bei diesem Klinik-Verbund grundlegend zu ändern. Da insbesondere die kleinen Häuser in diesem Verbund defizitär arbeiten, wird zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit auch darüber nachgedacht, die bisherigen Standorte im Hochwald zugunsten eines neuen Krankenhauses in zentraler Lage in der Region aufzugeben. Dagegen hatte am Donnerstag bereits der Stadtrat von Wadern mit seiner Resolution protestiert. Gleichzeitig hatten die Waderner Kommunalpolitiker darin erklärt, sollte es doch zu einer Zentralisierung der Krankenhäuser kommen, biete sich Wadern als Standort der neuen Einrichtung am ehesten an.

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