Köder oder Unfall? Hund frisst Rattengift

Palzem · Weil er vermutlich Rattengift gefressen hatte, musste ein Hund aus Kreuzweiler eingeschläfert werden. Die Kriminalinspektion ermittelt. Noch ist unklar, ob es sich um einen Köder oder um unsachgemäßen Umgang mit Gift handelt.

Palzem-Kreuzweiler. Ein Hund aus dem Palzemer Ortsteil Kreuzweiler musste nach einer Vergiftung eingeschläfert werden. Das gab die Kriminaldirektion Trier bekannt. Der Boxer habe das Gift vermutlich zwischen Sonntag, 15. August, 7 Uhr, und Montag, 16. August, 22 Uhr, aufgenommen.

Wo er das Gift gefressen hat, ist unklar. Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, hat es sich offenbar um Rattengift gehandelt. "Wir wissen nicht, ob es durch unsachgemäßen Gebrauch des Giftes passiert ist, also Sicherheitsrichtlinien missachtet wurden, oder ob jemand in böser Absicht gehandelt hat", sagt Reinhard Rothgerber, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier. Böse Absicht könne etwa sein, dass jemand das Gift gezielt ausgelegt habe, um vorsätzlich Hunde oder Katzen zu vergiften.

Der Besitzer des drei Jahre alten Hundes hat selbst eine Obduktion in Auftrag gegeben, um Klarheit zu haben. "Das ist es ihm Wert", sagt der Ortsvorsteher von Kreuzweiler, Helmut Willkomm, der mit dem Halter gesprochen hat.

Bereits im vergangenen Jahr beschäftigten den Ortsteil Palzem mutmaßliche Tierquäler. Damals verschwanden immer wieder Katzen. Manche von ihnen kamen mit Verletzungen zurück, die darauf schließen ließen, dass die Tiere misshandelt worden waren. Ein Tierarzt, der damals eines der Tiere untersuchte, vermutete nach Angaben einer Katzenhalterin Schläge mit einem Knüppel oder einer Stange (der TV berichtete). In Kreuzweiler jedoch sei ein Fall wie der aktuelle bisher noch nicht vorgekommen, sagt Willkomm.

Das Kommissariat für Umweltdelikte bei der Kriminalinspektion Trier hat die Ermittlungen übernommen. "Wir suchen Anwohner, die etwas beobachtet haben", sagt Rothgerber, "oder auch Besitzer weiterer Tiere. Möglicherweise haben ja auch andere Trier Vergiftungssymptome gezeigt." Zeugen sollen sich unter den Telefonnummern 0651/9779-2260 oder -2290 melden.

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