König Johann und ein großes Fest

FREUDENBURG. Ein Wetterchen wie aus dem Bilderbuch, Musik und jede Menge gute Laune – das war das Altstadtfest in Freudenburg. Bereits zum 16. Mal trafen sich Land und Leute im historischen Ortskern, um drei Tage lang kräftig zu feiern.

Klangvolle Seemannslieder, der obligatorische Fassanstich mit dem beinahe unvermeidlichen "Oazapft is!", und alles im Zentrum einer Stadt, die schon lange keine mehr ist - das inzwischen fast schon traditionelle Altstadtfest in Freudenburg hat zweifellos seine Besonderheiten. Bereits zum 16. Mal trafen sich am Wochenende Land und Leute, um drei Tage lang zu feiern. Optimistischer Organisator

Dass die Veranstaltung ein Erfolg sein würde, daran zweifelte zumindest in den Reihen der organisierenden "Interessengemeinschaft (IG) Altstadtfest" von Beginn an niemand. Denn einerseits "hatten wir bisher nur selten schlechtes Wetter", wie IG-Vorsitzender Michael Braunshausen berichtete. Andererseits habe sich die dreitägige Veranstaltung inzwischen zu einem der beliebtesten Feste im Ort und darüber hinaus gemausert. Die Wetterprognosen verhießen auch diesmal Gutes, und so konnte der Startschuss - zumindest der inoffizielle - am Freitagabend fallen. "DJ Viez" hatte im Bürgerhaus seinen Plattenteller in Position gebracht und dafür gesorgt, dass rund 300 überwiegend junge Leute bis weit in die Nacht feierten. "Feuchtfröhlich" begann der zweite Festtag. Klangvolle Seemannslieder vom Freudenburger Shanty-Chor leiteten die Eröffnung am Samstagabend ein. Weniger feucht als sicherlich von manch einem erwartet ging es beim obligatorischen Fassanstich zu. Routiniert machten sich Ortsbürgermeister Bernd Gödert und Leo Lauer, Chef der Verbandsgemeinde Saarburg, ans Werk. Zwei bis drei gezielte Hiebe auf den Zapfhahn, und die Sache war erledigt. Während aus allen Ecken des Festplatzes Applaus zu hören war, rief irgendeiner das fast schon unvermeidliche "Oazapft is!" in die Runde, wohl um auf Nummer Sicher zu gehen, dass auch jeder den "Startschuss" mitbekommen hatte. Für die musikalische Umrahmung und jede Menge gute Laune sorgte anschließend die aus dem Raum Bitburg stammende Formation "Jukebox". Mit einem Frühschoppenkonzert des Musikvereins Freudenburg begann der Sonntag - Festtag Nummer drei. Nach einem gemeinsamen Mittagessen gab es Spiele und Ponyreiten für die Kleinen, und die Mitglieder der Kindergarde Freudenburg zeigten, dass sie nicht nur an Karneval Rhythmus im Blut haben.Spaß eindeutig im Vordergrund

Seit 1991 feiern die Freudenburger das Altstadtfest. "Die Idee dazu ist entstanden, weil die Feierei etlicher Einzelfeste den Vereinen einfach zu viel war", berichtete Michael Braunshausen. Kurzum taten sich die Ortsvereine zusammen, um fortan nur noch "ein großes Fest" auf die Beine zu stellen. Braunshausen: "Das Konzept hat sich bewährt." Dass man es "Altstadtfest" genannt habe, sei auf die Historie Freudenburgs zurückzuführen. Denn nachdem König Johann von Böhmen, Graf von Luxemburg, zur Sicherung seines Besitzes am Fuße des Eiderbergs die Festung "Freyding" - heute Freudenburg - erbaut hatte, erhielt der Ort in der Zeit um 1346 die Stadtrechte, wie die Geschichtsbücher berichten. Allerdings: Wer machte sich bei der dreitägigen Feier darüber schon Gedanken? Schließlich stand eines im Vordergrund: Der Spaß - und den hatten mehrere hundert Besucher ganz bestimmt.

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