Königlicher Rock auf dem Boemundhof

Saarburg · Wenn in Saarburg die Summernight angesagt ist, wird es laut und kultig. Die Queen-Kings aus Königswinter huldigen einer der größten Bands aller Zeiten: Queen. Sänger Mirko Bäumer klingt fast wie Freddie Mercury. Markenzeichen von Klimaschock ist die deutsche Sprache. Sänger Christian Kaiser ist wieder fit. Und wie!

 Mirko Bäumer ist vielleicht zum letzten Mal in Saarburg. Der Queen-Kings-Sänger wechselt zur Kölner Kult-Band Bläck Föös. TV-Fotos (2): Herbert Thormeyer

Mirko Bäumer ist vielleicht zum letzten Mal in Saarburg. Der Queen-Kings-Sänger wechselt zur Kölner Kult-Band Bläck Föös. TV-Fotos (2): Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Saarburg. Christof Kramp zählt im Geiste die Bands nach, die schon bei der Summernight in Saarburg gastiert haben, und kommt zu dem Schluss: "Das ist tatsächlich das zehnte Mal, also ein kleines Jubiläum." Die Queen-Kings, die in jedem ihrer Konzerte den Kult-Sänger Freddie Mercury regelrecht wiederauferstehen lassen, sind schon Stammgäste in der gesamten Region.
Bass-Mann Rolf Sander macht klar, warum das so sein muss: "Queen ist eine der Bands, die wir am meisten verehren, denn sie waren über 30 Jahre hinweg weltweit erfolgreich." Dass ausgerechnet Sänger Mirko Bäumer, der fast wie Freddie Mercury klingt, die Band verlässt und zu der Kölner Kult-Band Bläck Föös wechselt, regt den Musiker nicht auf: "Das ist bei Bands nichts Außergewöhnliches."
Der Mannheimer Sascha Krebs wird ihm nachfolgen, und, so Sander: "Das ist die Gelegenheit, unsere Show zu überarbeiten und völlig neu aufzubauen."
Doch zunächst war Klimaschock angesagt, immerhin regionaler Kult. Frontmann Christian Kaiser musste wegen Krankheit Anfang Juli das Konzert bei den Markttagen absagen. Aber jetzt merkt man nichts mehr davon: "Beim Konzert musst du 100 Prozent fit sein. Das ist wie Hochleistungssport." Er nehme jedes Mal auf der Bühne zwei Kilo ab. Noch kurz vor dem Konzert sagt Kaiser seinem Publikum: "Genießt noch mal die Ruhe." Das war keine Drohung, sondern ein Versprechen.
Markenzeichen der Klimaschocker ist die deutsche Sprache, so wie sie ein Rio Reiser, Herbert Grönemeyer, die Sportfreunde Stiller oder Jan Delay in ihren Liedern verwenden. Die Band war heimgekehrt, denn 1995 spielte sie ihr allererstes öffentliches Konzert auf dem Saarburger Boemundhof.
Ganz auf die jetzige Queen-Kings-Besetzung muss das Publikum noch nicht verzichten. Es wird noch rund 40 Konzerte mit dem aktuellen Sänger geben. Die energiegeladene Leidenschaft eines Freddie Mercury kann Bäumer gut vermitteln - alles ohne akustische Tricks oder versteckte Einspielungen.
Das Publikum sang mit, erstaunlich textsicher wie immer. Das war ein geschätzt 500-stimmiger Chor. Alle großen Hits waren zu hören: Bohemian Rhapsody, Radio Gaga, We will rock you und in der Zugabe natürlich We are the Champions. Zum Abschied erklang wie bei den großen Vorbildern die Spezialversion der englischen Nationalhymne.
Wilde Solo-Einlagen kamen von Gitarrist Drazen Zalac, Bassist Rolf Sander, der schon mal mit Queen auf der Bühne stand, und Schlagzeuger Oliver Kersten.
Der berühmte rote Mantel und die Krone, mit der sich seinerzeit Freddie Mercury zu schmücken pflegte, bleiben bei den Queen-Kings im Hintergrund. Zu stark ist die Hochachtung vor dem Lebenswerk der großen britischen Musiker.Extra

 Klimaschocker Christian Kaiser sucht die Nähe zum Publikum.

Klimaschocker Christian Kaiser sucht die Nähe zum Publikum.

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

"Ich bin Detlev, einfach nur Detlev", stellt sich ein Queen-Fan dem TV vor. Der 1945 Geborene sieht aus, als sei er schon 1969 in Woodstock (USA) dabei gewesen. "Ich bin mit Queen groß geworden", stellt Detlev fest und außerdem mit Klimaschock befreundet. Mit seinem Wohnmobil habe er in Saarburg Station gemacht, und: "Hier bin ich heute zu Hause." Auch Anja aus Konz verrät nur ihren Vornamen und findet: "Das ist gute Musik und eine gute Show." Die Queen-Kings können nur weiterempfohlen werden. doth

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