Körperverletzung: Verhandlung wird vertagt

Bitburg · Der Prozess vor dem Amtsgericht Bitburg um drei Männer, die einen vierten Mann angegriffen und verletzt haben sollen, ist vertagt worden: Das mutmaßliche Opfer sowie eine Zeugin sind gestern nicht zur Verhandlung erschienen.

Bitburg. Die Stimmung im Sitzungssaal ist angespannt. Fast eine Stunde lang haben sich der Richter, die Schöffen, die Verteidiger und die Staatsanwältin im Richterzimmer beraten - ohne Erfolg. "Der Fall ist kurios", sagt Richter Udo May.
Die Staatsanwaltschaft wirft drei Männern gefährliche Körperverletzung vor. Sie sollen mit Pfefferspray, Schreckschusspistole und Baseballschläger einen vierten Mann aufgesucht und verletzt haben. Die Männer gaben vorab die Taten zu: Sie hätten eine Freundin aus der Wohnung des mutmaßlichen Opfers befreien wollen. "Er hat sie bedroht, nahm Drogen und hatte schon seiner Ex-Freundin den Schädel eingeschlagen", sagt einer der Angeklagten.
Das mutmaßliche Opfer "glänzt nicht gerade durch einen untadeligen Lebenswandel", sagt selbst der Richter. Erschwerend komme hinzu, dass beim Verhandlungstermin weder der mutmaßliche Geschädigte noch dessen Freundin erschienen sind. "Wir brauchen aber deren Aussage."
Die beiden Verteidiger drängen auf eine Einstellung des Verfahrens, bei dem die Angeklagten ein Bußgeld zahlen müssen. Die Staatsanwältin lehnt ab: "Sie waren zu dritt und massiv bewaffnet." Nach einer halben Stunde vertagt May die Verhandlung. Ein neuer Termin steht nicht fest, die beiden Zeugen sollen dann von Polizisten zum Prozess gebracht werden. alo

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