Kollesleuken feiert Wiedervereinigung mit einem Brückenfest

Kollesleuken · Fast ein Jahr lang war der Freudenburger Ortsteil Kollesleuken durch die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt in zwei Hälften geteilt. Eine neue Brücke wurde inzwischen eingebaut. Fertig wird das 912 000 Euro teure Projekt erst mit der letzten Asphaltschicht. Gefeiert wurde bereits jetzt.

 Die Baufirmen bereiten die 430 Meter lange Trasse durch Kollesleuken jetzt auf den Endausbau vor. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Baufirmen bereiten die 430 Meter lange Trasse durch Kollesleuken jetzt auf den Endausbau vor. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kollesleuken. "Ich hatte mir viele Unannehmlichkeiten ausgemalt. Es kam aber nicht so schlimm", so beschreibt der Anlieger der Ortsdurchfahrt Kollesleuken, Günter Hemmerling (51), seine Erfahrung mit den Bauarbeiten, die nun fast ein Jahr dauern. Anwohnerin Silvia Jäger-Rach (52) bemängelt jedoch: "Das war zeitweise schon viel Staub und Krach." Sie freue sich, wenn alles fertig ist.
Rund 100 Dorfbewohner freuten sich gemeinsam beim Brückenfest, das bereits jetzt gefeiert wurde. Mit der Fertigstellung und Verkehrsfreigabe der Ortsdurchfahrt rechnet Bauleiter Toni Merzkirch Mitte November. Es fehlen noch die letzten Asphaltschichten. "Die Baustelle lief gut. Die Kollesleukener brachten viel Verständnis auf", lobt der Baufachmann, der es in seiner langjährigen Erfahrung auch schon anders erlebt hat.
"Die Straße voller Schlaglöcher, kein Gehweg, unzureichende Entwässerung und marode Bordsteine, diese Sanierung war wirklich kein Luxus", erklärt Johannes Müller vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier. "Die Kollesleukener warten seit 20 Jahren auf diesen Ausbau", sagt Ortsbürgermeister Bernd Gödert, denn: "Damals sind die Kanäle eingebaut worden, die Regen- von Schmutzwasser trennen. Die Straße sollte in einem Rutsch mitgemacht werden." Dieser "Rutsch" dauerte eben zwei Jahrzehnte.
Mit dem neuen Gehweg steigt die Verkehrssicherheit der Fußgänger entlang dieser wichtigen Verbindung Richtung Luxemburg. Gleichzeitig werden die Autofahrer aus Richtung Freudenburg durch eine s-förmige Verschwenkung und aus Richtung Kirf durch eine Einengung der Fahrbahn angehalten langsamer zu fahren.
Hans-Theo Loch, Zweiter Beigeordneter der Verbandsgemeinde Saarburg, sieht in der neuen Ortsdurchfahrt eine Aufwertung der gesamten Verbandsgemeinde: "Es war schön, wie die Leute mitzogen."
Einige Diskussionen gab es aber dennoch. Zum Beispiel darüber, warum die Straße Richtung Trassem als Einbahnstraße eingerichtet worden ist (der TV berichtete) und warum diese Baustelle vor Wintereinbruch gestartet worden war.
Doch jetzt wurde erst mal gefeiert. Freibier gab es keines. Der Erlös aus Getränken, Schwenkern und Würsten fließt in die Finanzierung des Mühlenplatzes. "Dafür warten wir auf einen Zuschuss aus Mainz", erklärt Ortsbürgermeister Gödert die Tatsache, dass die vorgesehene Fläche noch Lagerplatz der Straßenbaustelle ist. 109 000 Euro sollen in den neuen Dorfmittelpunkt fließen, und viele Bürger werden sich mit Eigenleistung beteiligen. "Der Sachverstand ist da", weiß Gödert. Nach dem Wassertretbecken und dem Bolzplatz, bei denen viele mithalfen, gehe es mit dem Mühlenplatz in den Endsport für die Erneuerung von Kollesleuken. Mit der Fertigstellung sei jedoch nicht vor Ende nächsten Jahres zu rechnen. dothExtra

Die Gesamtkosten der Ortsdurchfahrt Kollesleuken belaufen sich auf 912 000 Euro. Das Land übernimmt davon 717 000 Euro. Der Gehwegebau kostet 155 000 Euro, die neue Straßenbeleuchtung 29 000 Euro. Von diesen beiden Beträgen übernimmt die Ortsgemeinde 35 Prozent, den Rest zahlen die Grundstücksbesitzer als Ausbaubeitrag. Ein Vorausleistungsbescheid über zwei Euro pro Quadratmeter wird demnächst zugestellt. doth

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