Kolumne Ran an die Erdbeeren!

Ich will ja nichts sagen, aber für mich gibt es im Frühsommer kaum etwas Besseres als einen leckeren Eisbecher mit ganz vielen Erdbeeren drauf oder ein leckeres Stück Erdbeerkuchen. Doch was musste ich da diese Woche in den Nachrichten hören: Die Deutschen haben gerade keine Lust auf die süßen roten Früchtchen.

Kaum Nachfrage, obwohl Erdbeeren gerade im Vergleich zu vielen anderen Lebensmittel gar nicht mal teurer geworden sind. Und damit nicht genug. Im Volksfreund habe ich gestern gelesen, dass ein Landwirt aus unserer Region seine Erdbeer-Ernte teils sogar vernichtet, weil er sie nicht los wird.

Das kann doch nicht wahr sein! Wo doch Regionalität und die damit verbundenen kurze Transportwege zuletzt angeblich immer wichtiger geworden sind. Die ollen Hamsterer, die sich gerade das teure Sonnenblumenöl für die nächsten 27 Jahre im Keller bunkern, sollten mal lieber zum Wochenmarkt gehen und sich dort mit Erdbeeren eindecken. Ich jedenfalls habe das sofort gemacht. Und wenn mein Herrmann und ich die fünf Kilo nicht schnell genug aufessen können, dann wird halt später Marmelade draus gemacht.

Das ist immerhin schon mal ein Anfang, habe ich mir gedacht. Aber man müsste doch noch mehr tun können ... Und als ich so überlegt habe, wie wir unseren Erdbeer-Bauern beim Absatz unter die Arme greifen könnten, da fiel mir gleich unsere schicke Hunsrücker Regionalinitiative Ebbes von hei ein. Die organisieren doch das ganze Jahr über solche tollen kulinarischen Aktionen, wo sie bei uns vor Ort erzeugte Lebensmittel in den Mittelpunkt stellen. Da könnte man doch spontan zwischen Fischfestival, Kräuterküche und Kartoffeltagen eine Erdbeerwoche dazwischenschieben, oder nicht?!

Oder wie wäre es mit einem ganz neuen Fest? Die Menschen sind doch gerade wieder so richtig in Feierlaune. Erdbeerkirmes am Erbeskopf - da fänden die heimischen Erdbeeren doch bestimmt viele Abnehmer. Die Trierer machen es mit der Erdbeerkirmes in ihrem Stadtteil Zewen seit Jahren erfolgreich vor.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Möglichkeiten fallen mir ein: In Hermeskeil wird ja im Juli auch wieder Stadtwoche gefeiert. Statt der Tradition mit dem großen Erbseneintopf-Futtern könnte man die Hochwälder doch auch mal zum „Erbeeren - all you can eat“ einladen. Das wäre mal was Neues, und den Landwirten wäre geholfen. Also Leute, ran an die Erdbeeren!

Eure Liss

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