Meinung Und es bleibt wohl ein nichtöffentlicher K(r)ampf

Das Thema „sozialer Wohnungsbau“ ist wichtig. Wenn Wohnen zu teuer ist, führt es zur gesellschaftlichen Spaltung zwischen Arm und Reich, zwischen Eigentümern und Mietern.

 kremer christian

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Foto: TV/Schramm, Johannes

Deshalb ist die Diskussion über das Thema begrüßenswert – auch wenn die Einflussmöglichkeiten von Gemeinden gering sind. Die Politiker in der Stadt Konz setzen sich seit 2016 mehr oder weniger regelmäßig mit dem Thema auseinander. Das erste Ergebnis der Diskussion ist nun eine mit 15 Prozent sehr niedrige Quote für Sozialwohnungen – Trier hat beispielsweise eine 33-Prozent-Quote. Hinzu kommen rechtliche Instrumente, die Quote von Investoren zu erzwingen. Insgesamt erscheint das Ergebnis angesichts der Dauer der Diskussion eher dünn. Nach etwa drei Jahren wurde weder der Bedarf noch der Bestand an sozial geförderten Wohnungen erfasst. Zudem fehlt ein Mietpreisspiegel für Konz.
Dann ist da noch die Arbeitsgruppe (AG), die statt eines Ausschusses nun dafür sorgen soll, dass die Stadt Konz auf dem Gebiet weiterkommt. Viel Glück dabei! Für die Öffentlichkeit ist das kein Grund zur Freude. Denn wie die Beratungen zum Thema vor der jüngsten Stadtratssitzung, die aus nicht nachvollziehbaren Gründen nichtöffentlich waren, kann die Arbeitsgruppe nichtöffentlich arbeiten. Im besten Fall liefert sie trotzdem Ergebnisse, im schlechtesten Fall arbeitet sie gar nicht, weil es weder Verpflichtungen noch den Zwang gibt, die Ergebnisse zu liefern. Das wiederum wäre angesichts der Wichtigkeit der Diskussion, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, frustrierend. Denn gerade bei solchen Themen ist es sinnvoll, die Bürger mitzunehmen. Alles andere führt zu Politikverdrossenheit.
c.kremer@volksfreund.de