Meinung Chapeau! So kommen Schulen durch die Krise

Es läuft in der Grundschule St. Johann. Wenn alle vor Ort an einem Strang ziehen, können sich Schulen, Eltern, Lehrer und Verwaltungen ohne Versäumnisse gegen die Pandemie  stemmen und die Schüler bestmöglich durch diese Zeit bringen.  Allerdings können Bildungspolitiker nicht erwarten, dass es überall so gut funktioniert.

 kremer christian

kremer christian

Foto: TV/Schramm, Johannes

Das hat in erster Linie politische Gründe, die mit der Pandemie nichts zu tun haben. Bund, Länder und Kommunen haben die Digitalisierung der Schulen in den 2010er Jahren verpennt und die entscheidenden Schritte  – schnelle Leitungen und Ausstattung mit Geräten – zu spät eingeleitet. Dieses Versäumnis ist zu beheben. Die Pandemie kam aber zu früh. Was hinzukommt, ist mangelndes Verständnis und Engagement für digitalen Unterricht in einzelnen Schulen. Da hätte die Politik vielleicht nicht nur technische Voraussetzungen schaffen, sondern  mit Blick auf den zweiten Lockdown je nach technischer Ausstattung verschiedene Szenarien für möglichen Fernunterricht ausarbeiten müssen.  Für die Umsetzung hätte es wohl an vielen Stellen Hilfe oder sogar Zwang gebraucht. Mit anderen Worten: Wenn jede Schule ihren eigenen Brei kochen muss, wird es nur unter idealen Voraussetzungen etwas. Darunter leiden vor allem die Kinder.  
c.kremer@volksfreund.de