Kommunalpolitik Neuer Ortsbürgermeister in Reinsfeld vereidigt - Erste kritische Töne im neuen Rat

Reinsfeld · Uwe Roßmann (SPD) ist als neuer Ortsbürgermeister von Reinsfeld vereidigt worden. Kritik rief die Wahl der beiden Beigeordneten hervor. Die stärkste Fraktion im neuen Gemeinderat blieb dabei nach eigenem Bekunden außen vor.

 Rainer Spies (SPD, links), ehemaliger Ortsbürgermeister von Reinsfeld, vereidigt in der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats seinen Amtsnachfolger Uwe Roßmann (SPD).

Rainer Spies (SPD, links), ehemaliger Ortsbürgermeister von Reinsfeld, vereidigt in der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats seinen Amtsnachfolger Uwe Roßmann (SPD).

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Der Staffelstab an der Spitze der Gemeinde Reinsfeld ist offiziell übergeben. In der ersten Sitzung des am 26. Mai neu gewählten Gemeinderats hat der langjährige Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD) sein Amt an seinen Nachfolger und Parteikollegen Uwe Roßmann übergeben. Roßmann war bei der Kommunalwahl als einziger Ortsbürgermeister-Kandidat angetreten und hatte 76,9 Prozent der Wählerstimmen erhalten.

„Ich hatte eine schöne Zeit, und wir haben gemeinsam viel für Reinsfeld erreicht“, bilanzierte Spies, bevor er die 16 Ratsmitglieder per Handschlag verpflichtete, seinen Nachfolger vereidigte und für den Rest der Sitzung im Zuhörerraum Platz nahm. Zuvor appellierte er noch an das Gremium, den neuen Ortsbürgermeister Roßmann tatkräftig zu unterstützen.

Der neue Chef wandte sich – hör- und sichtbar gerührt – an die Bürger und Ratsmitglieder: „Heute ist ein großer Tag für mich“, sagte der Sozialdemokrat. Es sei ihm eine besondere Ehre, als neuer Ortsbürgermeister von Reinsfeld vor den Zuhörern zu stehen. Gemeinsam mit den drei Fraktionen des neuen Gemeinderats wolle er in den kommenden fünf Jahren „in konstruktiver Zusammenarbeit“ handeln. CDU, SPD und OWL wollten alle ein „blühendes und attraktives Reinsfeld“. Er lobte seinen Vorgänger und dankte Spies für 20 Jahre, in denen er sich „erfolgreich mit viel Engagement“ für den Hochwaldort eingesetzt habe.

Die anschließende Wahl der zwei ehrenamtlichen Beigeordneten, die den Ortschef bei Bedarf vertreten, lief weniger harmonisch ab. Im neuen Rat vertreten sind drei Fraktionen: die Offene Wählerliste (OWL) als stärkste Kraft mit sechs Mandaten, SPD und CDU mit jeweils fünf. In geheimer Abstimmung wählte der Rat Andreas Dixius (CDU) zum ersten Gemeinde-Beigeordneten und Günther Muno (SPD) zum weiteren Beigeordneten. Beide erhielten jeweils neun Ja-Stimmen bei 15 anwesenden Ratsmitgliedern. Michael Wahlen, den die OWL bei beiden Wahlen als Gegenkandidaten ins Rennen schickte, unterlag mit je sechs Ja-Stimmen.

 Der neue Reinsfelder Gemeinderat mit Ortsbürgermeister Uwe Roßmann (SPD, vordere Reihe, Mitte) und Hartmut Heck, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil (zweite Reihe, Dritter von rechts).

Der neue Reinsfelder Gemeinderat mit Ortsbürgermeister Uwe Roßmann (SPD, vordere Reihe, Mitte) und Hartmut Heck, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil (zweite Reihe, Dritter von rechts).

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

OWL-Fraktionschef Paul Port kritisierte im Anschluss die Vorgehensweise der beiden anderen Fraktionen und des neuen Ortschefs. Es sei zu Beginn jeder neuen Legislaturperiode „gute demokratische Gepflogenheit“, dass der künftige Ortsbürgermeister alle Fraktionen im Rat zum „informellen Gespräch“ einlade. Ein solches Gespräch habe es bis heute nicht gegeben, schilderte Port. „Stattdessen haben sich SPD und CDU nach der Wahl zusammengesetzt und die Verteilung der Beigeordneten ausgeklüngelt.“ Die OWL als stärkste Fraktion sei dabei außen vor geblieben. Dies sei zwar legitim, stellte Port fest, habe aber aus Sicht der OWL ein „Geschmäckle“ und rufe die Frage hervor, ob damit nicht der Wählerwille ignoriert werde. Seiner Fraktion gehe es nicht um Posten oder „dogmatische Parteiideologie“, sondern rein um konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der Bürger, wie sie sie in der Vergangenheit auch bewiesen habe. Trotz des „schlechten Starts“ halte die OWL am Angebot einer Zusammenarbeit fest. Roßmann entgegnete, er biete dasselbe der OWL an. Mehr könne er dazu nicht sagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort