Konversionsausschuss existiert nicht mehr lange

Hermeskeil · Der vor der Auflösung stehende Zweckverband Konversion Hermeskeil hat sich am Montagabend getroffen, um über den aktuellen Stand beim Bebauungsplanverfahren an der Ex-Kaserne zu sprechen. Diese befindet sich inzwischen im Privatbesitz und soll zu einem Zukunftsenergiezentrum mit Gewerbebetrieben und einer großen Freiland-Photovoltaikanlage umgewandelt werden.

 Blick aus der Vogelperspektive: Die frühere Hochwaldkaserne bei Hermeskeil.

Blick aus der Vogelperspektive: Die frühere Hochwaldkaserne bei Hermeskeil.

Foto: TV-Foto: Archiv/Portaflug

Hermeskeil. Nur eine knappe halbe Stunde dauerte am Montagabend das Treffen des Zweckverbands Konversion. Er beschäftigt sich seit 2006 mit der Zukunft der früheren Hermeskeiler Kaserne und des dazugehörigen Übungsplatzes.
Doch es ist schon lange bekannt, dass dieses Gremium nur noch ein begrenztes Haltbarkeitsdatum hat. Nachdem vor zwei Jahren die Macher des Projekts Dorf Hochwald pleitegingen und sich die Tourismuspläne an der Ex-Garnison zerschlugen, wurde die private Immobiliengesellschaft Viresca aus Treis-Karden (Kreis Cochem-Zell) Besitzerin des Kasernengeländes. Sie kündigte im Herbst 2012 an, dass dort ein sogenanntes Zukunftsenergiezentrum entstehen soll. Firmen aus der Energiesparte sollen sich in Hermeskeil ansiedeln. Zudem soll ein Gebäude in der Kaserne in ein Handwerker-hotel umgewandelt werden. Außerdem will Viresca auf dem Gelände eine große Photovoltaikanlage installieren, die rund fünf Millionen Euro kosten soll (der TV berichtete).
Damit diese Projekte verwirklicht werden können, muss der bislang gültige Bebauungsplan an der Kaserne geändert werden. So müssen beispielsweise Teilbereiche künftig als Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Formell hat der Zweckverband, dem Vertreter der Stadt und Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil sowie des Kreises Trier-Saarburg und der Ortsgemeinden Reinsfeld und Gusenburg angehören, noch die Planungshoheit über die gesamten früheren Militärflächen.
Wenn das Genehmigungsverfahren durchlaufen und der neue Bebauungsplan in Kraft tritt, "werden wir den Zweckverband auflösen", sagte der Vorsteher des Gremiums, der Hermeskeiler VG-Bürgermeister Michael Hülpes (CDU). Die Planungskompetenz für die Ex-Kaserne würde dann in die Hände der Stadt gelegt. Die Planungshoheit über die noch bundeseigenen Flächen auf dem Übungsplatz werden der Stadt und der Gemeinde Reinsfeld übertragen, da sie sich auf den Gemarkungen dieser Kommunen befinden.
Die Verhandlungen über den Kauf der Bundesflächen auf dem Übungsplatz liegen derzeit aber auf Eis. Bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gibt es nämlich eine sogenannte Wertschöpfungsgruppe. Diese hat alle Verkaufsverhandlungen zunächst gestoppt. Die Bima wolle nämlich zunächst abwarten, ob seitens der VG auf dem früheren Übungsplatz nicht doch Areale für die Windkraftnutzung ausgewiesen werden. "Die Bima will uns nicht glauben, dass auf Bundesflächen keine Windräder möglich sind", sagte Hülpes.

Gutachten zu geschützten Tieren


An der Kaserne selbst ist das Bebauungsplanverfahren in vollem Gange. Es müssen aber noch einige Punkte geklärt werden, berichtete Friedbert Knop vom VG-Bauamt. Die privaten Besitzer von Viresca müssen beispielsweise eine schalltechnische Untersuchung und Gutachten über das mögliche Vorkommen von geschützten Tieren - gerade im Bereich der geplanten Photovoltaik anlage - vorlegen.
Wann das Bebauungsplanverfahren beendet und der Zweckverband aufgelöst wird, wollte nach der Vorstellung des aktuellen Stands der Dinge der Reinsfelder SPD-Politiker Uwe Roßmann wissen. Hülpes Antwort: "Vielleicht Ende 2013 oder Anfang 2014."

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