Konversionsausschuss: Reinsfeld beantragt Auflösung

Reinsfeld/Hermeskeil · Die Tage des 2006 gegründeten Zweckverbands Konversion Hermeskeil sind gezählt. Das ist seit Mitte März klar, als in der jüngsten Sitzung dieses Gremiums offen über die bevorstehende Auflösung des 17-köpfigen Ausschusses gesprochen wurde (der TV berichtete). Der Reinsfelder Rat hat jetzt in dieser Sache einen formellen Antrag gestellt.

Reinsfeld/Hermeskeil. Die Forderung steht schon seit einem Monat im Raum und ist im Prinzip unumstritten. Der Zweckverband Konversion, der Konzepte für die zivile Nachnutzung der früheren Hochwaldkaserne entwickeln sollte, soll seine Arbeit einstellen und sich auflösen. Bereits in der Zweckverbandssitzung am 21. März hatten die Vertreter der Stadt Hermeskeil dieses Anliegen vorgebracht, das jedoch nicht auf einem vorherigen Stadtratsbeschluss fußte. Nun aber hat der Reinsfelder Rat einen formellen Antrag auf Auflösung des Zweckverbands gestellt. Ihm gehören neben Reinsfeld und der Stadt Hermeskeil auch Vertreter aus Gusenburg, der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil und des Kreises Trier-Saarburg an. "Nach unserer Auffassung hat es keinen Sinn mehr, den Zweckverband fortzuführen, weil seine Ziele nicht mehr zu erreichen sind", so der Reinsfelder Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD) in der aktuellen Gemeinderatsdebatte. VG-Chef Michael Hülpes (CDU), der Vorsteher des Zweckverbands ist, stellte dort am Dienstagabend erneut klar, dass er die Auflösung grundsätzlich befürwortet. Die frühere Kaserne ist inzwischen im Besitz der Immobilienfirma Viresca. Ein großes Gemeinschaftsprojekt auf dem früheren Übungsplatz ist nicht mehr in Sicht. Daher sagt Hülpes: "Die Sachlage hat sich so entwickelt, dass man die Planungskompetenz an die anliegenden Gemeinden zurückgeben kann." So sollen beispielsweise die Stadt Hermeskeil und Reinsfeld künftig selbst mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) über den Verkauf der Flächen auf dem Übungsplatz verhandeln. Die Bima ist noch Eigentümerin des früheren Militärareals, das sich über die Gemarkungen von Reinsfeld und Hermeskeil erstreckt. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis sich der Zweckverband tatsächlich auflösen wird, weil dafür noch mehrere formale Schritte nötig sind. Außerdem wies Hülpes darauf hin, dass der Zweckverband im baurechtlichen Genehmigungsverfahren für die geplante Ansiedlung des in der Dachdeckerbranche tätigen Unternehmens "DEG - Alles für das Dach" in der Ex-Kaserne gefordert war. Diesem Vorhaben der Viresca, also der privaten Besitzer der früheren Garnison, hatte der Zweckverband am 21. März zugestimmt (der TV berichtete). Ohne den Zweckverband wäre die Ansie dlung der Firma DEG in Gefahr, "weil dann kein Akteur für die Bauleitplanung da gewesen wäre", betonte Hülpes. ax

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