Konz bleibt seine "Heimat"

16 Jahre war Winfried Manns Bürgermeister der Stadt und Verbandsgemeinde Konz. Ab Oktober arbeitet er als hauptamtlicher Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes in Mainz. Doch seine "Heimat" bleibt Konz.

Konz. Der 57-Jährige wollte sich beruflich noch mal verändern, eine neue Herausforderung annehmen, erläuterte er im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund seine Beweggründe, die dazu geführt haben, sich für die vakant gewordene Verbandsposition zu bewerben. "Und ich wollte auf keinen Fall, dass die Leute in Konz sagen, wann geht der endlich in Rente?"In Konz aber will er auch weiterhin wohnen. "Hier haben wir eine neue Heimat gefunden, und Freunde, das wollen wir nicht aufgeben", sagt der scheidende Vewaltungschef.

Also ist Pendeln zwischen Konz und Mainz angesagt. In der Landeshauptstadt, aus der er einst nach Konz gekommen ist, werde er sich eine Wohnung mieten, groß genug, dass seine Frau ihn auch mal besuchen kann. Manns hat Konz in den 16 Jahren seiner Amtszeit geprägt. Die Stadtmitte-Bebauung - eine Jahrhundert-Chance für die Stadtentwicklung - haben er und der Stadrat genutzt so gut es ging. Sein zweites Meisterstück ist ohne Zweifel die erfolgreiche Ansiedlung von Möbel Martin - gegen alle Widerstände aus Trier, gegen die der Kammern und Verbände. Gemessen an der Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze war es seit Jahrzehnten die größte Einzelansiedlung in der Saar-Mosel-Stadt.

Mitte 1992 trat der aus dem Westerwald stammende Manns sein Amt in Konz an. Die Urwahlen 2001 und 2004, denen er sich zu stellen hatte, gewann er mit deutlichem Vorsprung vor seinen Kontrahenten.

Doch nicht alle großen Projekte konnte er in seiner Amtszeit realisieren: Obwohl schon vor Jahren der Beschluss gefasst worden war, steht die Sanierung (oder der Neubau) des Schwimmbades immer noch auf der Tagesordnung. Ob der Golfpark auf der Fellericher Höhe tatsächlich realisiert wird, steht derzeit in den Sternen. Kommt man auf dieses aktuelle Thema zu sprechen, wandelt sich die ihm eigene Begeisterungsfähigkeit für neue Projekte in Verbitterung.

Winfried Manns, der sich in Konz heimisch fühlt, war ein Bürgermeister zum Anfassen. Sein vielleicht etwas grimmiges Äußeres entsprach nicht seiner inneren Bereitschaft, auf die Menschen zuzugehen. Gut beobachten konnte man das beispielsweise beim jährlichen Heimat- und Weinfest. Manns gehörte eben nicht zu jenem Teil des offiziellen Trosses, der sich schnell nach dem öffenlichen Teil nach Hause machte.

Die Konzer werden Manns in Erinnerung behalten - nicht zuletzt wegen seines Faibles für Kunst und seines Credos, dass Kunstwerke auf Straßen, Plätze und - im Falle von Konz - auf Kreisel gehören. Also nah bei den Menschen sein sollten.

Eine Bilanz seiner Amtszeit lesen Sie auf Seite 11

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort