Konz macht das Rennen

Ein Großprojekt nimmt Formen an: In Konz-Könen entsteht für 30 Millionen Euro ein Verteil-Zentrum für Ersatz- und Zubehörteile aus dem motorisierten Freizeitbereich. Investor ist Fred Fox, Gründer der amerikanischen LeMans-Corporation.

 Der Bereich Motorrad-Rennen ist nur einer von vielen, den das „Parts Europe“-Angebot abdeckt. Foto: epa

Der Bereich Motorrad-Rennen ist nur einer von vielen, den das „Parts Europe“-Angebot abdeckt. Foto: epa

 Es geht voran: die Baustelle in Könen. Foto: Parts Europe

Es geht voran: die Baustelle in Könen. Foto: Parts Europe

Konz-Könen. Da bahnt sich was an. Kräne, Bagger und Arbeiter schaffen an der Baustelle hinter dem Einkaufszentrum in Konz-Könen. Gerüchte halten sich hartnäckig, dass Harley-Davidson dort seine Finger im Spiel habe. "Nein, das stimmt nicht", räumt Hans Lautem mit den Geschichtchen auf. Er ist Prokurist der neuen Firma "Parts Europe", die in Könen ihren ersten Standort in Europa aufbaut. Sie ist eine 100-prozentige Tochter der amerikanischen "LeMans Corporation", zu der unter anderem "Parts Unlimited", "Thor", "Moose", "icon", "Drag Specialities" und andere Unterfirmierungen und Labels gehören. "Alle beschäftigen sich mit dem motorisierten Freizeitbereich", erläutert Lautem.

Was auf dem insgesamt 80 000 Quadratmeter großen Könener Grundstück bis Frühjahr 2009 entstehen soll, ist ein Distributionszentrum für Ersatz- und Zubehörteile aus den Bereichen Motorrad, Motocross, Jetski, Snowmobil, Quad und vielem mehr. Dabei sollen nicht nur firmeneigene Labels, sondern auch Produkte solcher Marken wie Michelin, Bridgestone, Metzler-Pirelli, TRW, Barnett, EK Chain, Roland Sands, Magura sowie Vance + Hines an die Fachhändler gebracht werden. Die Konzern-Mutter bezieht ihre Artikel von knapp 1000 weltweiten Lieferanten. Parts Europe wird mit knapp 200 Lieferanten starten. "Vom kleinsten Schräubchen bis hin zum Motor über Tank, Lenker, Jacke, Helm, Handschuhe - wir bieten das Vollsortiment für Fachhändler", erklärt Lautem.

Für die erste Stufe des Könener Projekts nimmt LeMans-Gründer Fred Fox rund 30 Millionen Euro in die Hand. Davon soll der erste Bauabschnitt mit 3000 Quadratmeter Büroflächen und einer 16 500 Quadratmeter großen Distributionshalle bezahlt werden. Sollte das Geschäft gut laufen, ist eine Erweiterung auf insgesamt mehr als 40 000 Quadratmeter geplant. Gestaffelt wird auch die Zahl der Beschäftigten. Am Anfang sollen es 20 sein, innerhalb von fünf Jahren werde auf rund 100 Mitarbeiter aufgestockt - nur am Könener Standort. Von dort aus werden die Händler, die sich in Europa verteilen, beliefert.

Auch Handelspartner aus Asien und Amerika werden in Konz erwartet. "Es wäre schön, wenn Lieferanten-Vertreter neben anderen Möglichkeiten zum Beispiel in einem Golfhotel am Fellericher Golfplatz untergebracht werden könnten", wünscht sich Lautem. EXTRA Warum gerade Konz-Könen? Hans Lautem kennt sich in der Branche rund ums Zweirad aus. Über Messe-Besuche und ähnliche Meetings hat Lautem viele Kontakte in die Szene geknüpft - unter anderem zu Fred Fox vor zehn Jahren. Innerhalb dieser Zeit wurde über einen möglichen Standort der LeMans Corporation in Europa diskutiert. Und so kam Konz-Könen ins Gespräch. LeMans: Nein, das Unternehmen von Fred Fox hat nichts mit der Rennstrecke zu tun. Hier geht es um eine Firma, die ihren Hauptsitz in Janesville (Wisconsin/USA) hat und rund 1350 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere Standorte sind im kanadischen London (Ontario), Calgary (Alberta), in Reno (Nevada), Fontana (California), Ballston Spa (New York), Flat Rock (North Carolina), Grapevine (Texas) und bald in Konz.

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