Konz rechnet weiter mit Geld vom Bund

Mit Hilfe von Geld aus dem Bundeshaushalt soll die Stadt Konz attraktiver gemacht werden. Obwohl der Bund solche Mittel im Rahmen seines Sparprogramms um die Hälfte kürzen will, rechnet der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden mit Zuschüssen.

Konz. Das Gebiet rund um den Bahnhof und der Stadtteil Karthaus stehen oben auf der Prioritätenliste der Stadt Konz. Für die Sanierung die Neugestaltung will die Verwaltung beim Landesinnenministerium Mittel aus den Förderprogrammen "Aktive Stadtzentren" und "Soziale Stadt" beantragen. Insgesamt sind für die Sanierung für die nächsten zwölf Jahre 5,5 bis sechs Millionen Euro aus der öffentlichen Kasse vorgesehen.

Um Mittel aus dem Förderprogramm "Aktive Stadtzentren" zu bekommen, muss die Stadt Konz den Sanierungsbereich begrenzen. Das Areal um den Bahnhof hat laut Bürgermeister Karl-Heinz Frieden besondere Priorität. Dafür müsse innerhalb der nächsten zwei Jahre ein privater Investor seine Pläne vorstellen. Zeitgleich soll die Bahnhofstraße neu gestaltet werden.

Weitere Schwerpunkte sind laut Frieden die Brückenstraße, der Maier Park und die Lage am Fluss. Die bisherige Liste ist aber nicht verbindlich. Die endgültige Abgrenzung des Gebietes wird erst nach einer vorbereitenden Untersuchung festgelegt. Diese hat der Stadtrat ebenso einstimmig beschlossen wie das Vorhaben, entsprechende Anträge für die Aufnahme in das Förderprogramm zu stellen. Für die Stadt sei das eine günstige Finanzierung, bei der Land und Bund je ein Drittel übernehmen, sagt Frieden.

Gerade weil Bundesbauminister Peter Ramsauer vergangene Woche angekündigt hat, die Bundesmittel für die Städtebauförderung um die Hälfte von 610 auf 305 Millionen Euro zu kürzen, geht die Konzer Verwaltung laut Frieden sorgfältig vor: "Wir haben die geplanten Ausgaben an dem notwendigen Bedarf festgemacht." Die Investitionssumme sei zudem hochgerechnet über die nächsten zwölf Jahre so gehalten, dass er trotz der Ankündigung Ramsauers fest mit einer Zusage für die Förderung rechnet.

Wichtig sei es auch, Projekte in die Maßnahmenliste aufzunehmen, die in zwölf Jahren bewältigt werden können, berichtet Frieden. "Wir gehen davon aus, dass wir da reinkommen", sagt er zuversichtlich. Allerdings ist Eile geboten, denn die Anträge müssen bis Oktober vorliegen.

Ein weiterer Antrag soll gestellt werden für die "Soziale Stadt". Dabei geht es um den Konzer Stadtteil Karthaus. Frieden spricht beispielsweise von der St.-Johann-Schule in Karthaus. Dort sollen künftig neben schwächeren Kindern auch hochbegabte Kinder speziell unterstützt werden.

Den Klosterbereich stellt sich der Bürgermeister als Mehrgenerationenzentrum mit Altenheim, Kindergarten und Schule vor. Auf das Bahnhofsumfeld habe man derzeit keinen Zugriff, sagt er. Im Idealfall würde ein Investor dort ein Konzept umsetzen. Das Gelände daneben, auf dem zurzeit Altautos gelagert werden, soll ein Parkplatz werden. Extra Mit den Fördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm Aktive Stadtzentren (ASZ) sollen innerstädtische Bereiche, die zum Beispiel von gewerblichen Leerständen betroffen sind, attraktiver gestaltet werden. Dazu muss der Stadtrat Konz ein Sanierungsgebiet festlegen, in das die Mittel fließen. Das rheinland-pfälzische Innenministerium beteiligt sich seit dem Jahr 2008 an dem Programm. 2010 hat es 13 Mittel- und Oberzentren mit 7,8 Millionen Euro gefördert. Zu ihnen zählt auch Wittlich. Für ein Bauprojekt in der Innenstadt erhält die Stadt Wittlich 411 300 Euro. Das Förderprogramm "Soziale Stadt" zielt ab auf die Stabilisierung und Aufwertung von Ortsteilen, in denen erhebliche soziale Missstände und wirtschaftliche sowie städtebauliche Probleme zusammentreffen. Mit Hilfe des Programms sollen die Standortnachteile gegenüber anderen Stadtteilen ausgeglichen werden. Fördermittel aus diesem Programm fließen unter anderem nach Trier - in den Stadtteil Trier-West. (cmk)

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