Infrastruktur Mit-Bauer für Wohnbrücke gesucht

Konz · Mehrgenerationenwohnen für Menschen mit geringem Einkommen: Stiftung stellt Baufortschritt vor und ruft zu Bausteinspenden auf.

 Steine spenden für die Wohnbrücke: Bauunternehmer Emrah Bayindir, Stiftungsvorsitzender Hart-mut Schwiering, Stiftungsrat Werner Nägler und Vorstandsmitglied Matthias Keller (von links) werben bei der Bevölkerung um mehr finanzielles Engagement.

Steine spenden für die Wohnbrücke: Bauunternehmer Emrah Bayindir, Stiftungsvorsitzender Hart-mut Schwiering, Stiftungsrat Werner Nägler und Vorstandsmitglied Matthias Keller (von links) werben bei der Bevölkerung um mehr finanzielles Engagement.

Foto: Herbert Thormeyer

Die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung ist im elften Jahr ihres Bestehens und stemmt gerade das mächtigste Projekt in ihrer Geschichte: Das Gebäude der Konzer-Doktor-Wohnbrücke in der Saarstraße 26. Zwei der drei Stockwerke sind im Rohbau bereits fertig.

Stiftungsvorsitzender Hartmut Schwiering führt durchs Haus. „Das ganze Gebäude steht wegen der Nähe zur Saar in einer Wanne. Da kann kein Wasser eindringen“, erklärt er eine Besonderheit. Selbstverständlich seien die späteren drei Geschosse barrierefrei zu erreichen. Ein Aufzug fährt vom Keller bis ganz nach oben.

Zwölf Wohnungen, mit zwei bis vier Zimmern, entstehen für Menschen, die sich die gängigen Mieten nicht leisten können, schon gar nicht in solch einer Lage. Eine davon ist speziell für ein Paar ausgelegt, das auf den Rollstuhl angewiesen ist. Hier kann auch im Bad ohne Probleme mit dem Rollstuhl gewendet werden. Alle Wohnungen haben entweder eine Terrasse oder einen Balkon.

Bauunternehmer Emrah Bayindir zeigt einen der Steine, mit denen die Außenwände gebaut werden: „Die sind innen mit Steinwolle gefüllt und dämmen sehr gut. Das Beste, was es derzeit auf dem Markt gibt.“ Die Fenster werden dreifach verglast. Geheizt wird per Fußbodenheizung, gespeist aus Erdwärme und Energie aus der Photovoltaik vom Dach.

Mit diesem Bau, in den Menschen mit niedrigem Eikommen einziehen werden, will die Stiftung zweierlei erreichen: Zeigen, dass preiswertes Wohnen funktioniert und mit den Mieteinnahmen langfristig die weiteren Ziele absichern, ohne profitorientiert zu handeln. „Bildung ist der Schlüssel zum Leben. Und diesen Schlüssel wollen wir jungen Menschen in die Hand geben“, fasst Stiftungsvorsitzender Schwiering zusammen.

Doch beim Stiften symbolischer Bausteine hapert es noch ein bisschen. Bislang kamen 1600 Steinstiftungen zusammen. „10 000 brauchen wir, um das 2,3-Millionen-Euro-Projekt stemmen zu können“, sagt Schwiering und fordert die Konzer Bürger auf, ihr Herz dafür zu öffnen.

Es gehe um Engagement für Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht und die deshalb einen Anspruch auf eine Sozialwohnung haben. Der Wert der ersten 2000 Stein­spenden wird von der Volksbank Trier verdoppelt.

Schwer dürfte es werden, die Glücklichen auszusuchen, die hier einziehen sollen. Ältere Menschen sollen ebenso dabei sein wie junge Familien. „Die Stiftung erarbeitet dazu gerade Leitlinien des Zusammenlebens, aber keine Hausordnung“, erklärt Schwiering. Herauskommen soll eine aktive Wohngemeinschaft. Auch in dieser Hinsicht soll die Wohnbrücke in Konz zum Vorbild werden. Bis zum 30. April nächsten Jahres soll dieses besondere Wohnhaus fertig sein.

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