Konz. Es ist das Jahr eins mit neuem Schwimmbad in Konz. Erstmalig seit mehreren Jahren taucht in den Investitionsprogrammen der Verbandsgemeinde (VG) und der VG-Werke Konz kein größerer Posten für den Neubau des Saar-Mosel-Bads auf. Doch wer in den Investitionsprogrammen plötzlich Millionenbeträge erwartet, die in Hunderte Projekte gesteckt werden könnten, hat sich geirrt. 2016 investiert die Verbandsgemeinde insgesamt 1,675 Millionen Euro - weniger als die Hälfte der 3,41 Millionen Euro, die sie 2015 in die Hand genommen hat.
Die größeren Posten beziehen sich auf die Feuerwehr, die Außenanlage am Schwimmbad, Flüchtlingsunterkünfte und Schulen. Für das interessanteste Projekt sind 200 000 Euro im Investitionsprogramm eingestellt. Hinter dem Punkt Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge verbirgt sich ein landes- oder sogar bundesweites Pilotprojekt. Weil es an freien Unterkünften für die große Zahl der Asylbewerber mangelt, haben sich Winfried Manns, Chef des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz, und Karl-Heinz Frieden, Bürgermeister der VG Konz, Gedanken gemacht: Sie wollen Flüchtlinge in quadratischen Holzhäusern unterbringen, die modular zusammengesetzt werden können. Die Unterkünfte sollen von örtlichen Betrieben produziert und an verschiedenen Standorten in der VG Konz aufgestellt werden (TV vom 18. September). Der erste Standort soll nahe an der Konzer Innenstadt liegen.
Die größte Investition, 583 000 Euro, steht für ein neues Feuerwehr-Drehleiterfahrzeug bereit. Für den Bau eines neuen Klassenraums an der Grundschule in Pellingen sind 137 500 Euro vorgesehen.
Ein Multifunktionsspielfeld neben dem Saar-Mosel-Bad will sich die VG 300 000 Euro kosten lassen. Das war der einzige Punkt, über den die Ratsmitglieder am Donnerstag diskutiert haben. SPD-Fraktionschef Lothar Rommelfanger betonte, dass Vereine und Schulen in die Planung mit- einzubeziehen seien. FWG-Sprecher Detlef Müller-Greis fragte nach den relativ hohen Kosten im Vergleich zu anderen vergleichbaren Spielfeldern. Daraufhin erläuterte Joachim Weber, erster Beigeordneter der VG Konz, dass es sich nicht um ein einfaches Minifeld, sondern um ein Feld für Volley-, Basket-, Hand- und Fußball handele. CDU-Fraktionssprecher Josef Weirich meinte: "Es erschreckt schon, dass das Projekt so viel kostet." Danach einigte sich der Verbandsgemeinderat, dass in diesem Punkt des Investitionsprogramms noch auf eine genaue Kostenschätzung verwiesen werde.Extra

Höher als die Posten im allgemeinen Investitionsprogramm fallen die Ausgaben für die Wasserversorgung (2,91 Millionen Euro) und die Abwasserbeseitigung (4,25 Millionen Euro) aus. Die größten Projekte der VG-Werke sind der Bau eines Hochbehälters samt Pumpwerk in Tawern-Fellerich für 740 000 Euro sowie der Neubau eines Schlammspeicherbeckens am Klärwerk Saarmündung für 600 000 Euro. Teuer wird auch die Regenwasserentsorgung im Konzer Tälchen und vor allem in Ober emmel. Dort investieren die Werke bis 2019 insgesamt 3,78 Millionen Euro in Überlauf- und Rückhaltebecken sowie Staukanäle. Für 2016 sind davon 880 000 Euro eingeplant, allein 650 000 Euro für ein großes Regenrückhaltebecken in Oberemmel. Größere Arbeiten an Wasserleitungen und dem Kanalnetz stehen zudem an in Konz (760 000 Euro für Arbeiten in Domänenstraße, Bahnhofstraße, Am Sprung, Wiltinger Straße, Kar thäuser Straße, Kloster/Altenzentrum, Adolph-Kolping-Straße), in Nittel (480 000 Euro, zweiter Bauabschnitt Wiesenstraße, Zollstraße), in Tawern-Fellerich (360 000 Euro, Im Micheltal/Kirchstraße, Moselstraße), in Wasserliesch (200 000 Euro, zweiter Bauabschnitt Römerstraße). In denselben Straßen, in denen die Kanäle erneuert werden, lassen die VG-Werke auch Wasserleitungen verlegen. In Konz kostet das insgesamt 850 000 Euro, in Nittel 190 000 Euro, in Tawern-Fellerich 345 000 Euro, in Wasserliesch 320 000 Euro. In den Bereich Energie wollen die VG-Werke 2016 insgesamt 430 000 Euro investieren - 350 000 Euro davon fließen in Windparks in Pellingen und Wiltingen. Beim Geschäftszweig Schwimmbad stehen nur 20 000 Euro im Investitionsprogramm. Sie sind für kleinere Maßnahmen vorgesehen. cmk