Konzer Führungsduo dreht zweite Runde - Karl-Heinz Frieden tritt neue Amtszeit an - Verbandsgemeinderat wählt Joachim Weber zum Beigeordneten

Konz · Die neue, alte Führungsspitze im Konzer Rathaus kann acht weitere Jahre zusammenarbeiten. Karl-Heinz Frieden wurde am Mittwoch im Verbandsgemeinderat zum Bürgermeister ernannt. Joachim Weber bleibt sein Vertreter.

Als Karl-Heinz Frieden am Mittwochabend um 18 Uhr den Sitzungssaal im Kloster Karthaus betritt, ist er gelassen. Direkt am Anfang der Sitzung des Verbandsgemeinderats ernennt das Gremium den gebürtigen Nitteler zum neuen Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Konz. Die Bürger der VG hatten ihn bei der Kommunalwahl am 13. März zum zweiten Mal gewählt. "Wir haben in den letzten acht Jahren viele Dinge teils heftig diskutiert und wegweisende Entscheidungen auf den Weg gebracht", sagt der 58-Jährige nach seiner Ernennung. Er wolle weiter gemeinsam mit dem VG-Rat die besten Entscheidungen für die Bürger treffen.

Weniger entspannt als Frieden wirkt Joachim Weber. Denn für ihn geht es um seine berufliche Zukunft. Der hauptamtliche Beigeordnete der VG will genau wie Frieden acht weitere Jahre im Rathaus arbeiten, muss aber im Gegensatz zum Rathauschef noch zwei Hürden überwinden. Die erste ist die höhere. Der Oberemmeler braucht eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Gremium, damit die Verwaltung auf ein formales Bewerbungsverfahren für die Beigeordnetenstelle verzichten kann. Danach benötigt er eine einfache Mehrheit, die ihn zum Beigeordneten wählt. Etwa 20 Minuten später hat er die erste Hürde überwunden. Eine Mehrheit aus CDU, SPD, FWG und FDP (34 Stimmen) stimmt öffentlich für den Verzicht auf die Ausschreibung der Stelle. Nur zwei Mitglieder der Grünen-Fraktion stimmen dagegen.

Danach beginnt die geheime Wahl, bei der die Ratsmitglieder nacheinander aufgerufen werden und in der dafür aufgestellten Wahlkabine einzeln ihre Stimmzettel ausfüllen müssen.

Der Oberemmeler verfolgt die Wahl im Zuschauerbereich neben seiner 17-jährigen Tochter und seiner Frau. Als Frieden nacheinander die vielen Ja-Stimmen vorliest, wird sein Grinsen breiter. Um 18.40 Uhr steht fest, dass er einstimmig zum hauptamtlichen Beigeordneten gewählt worden ist. Lauter Applaus hallt durch den Saal. Weber darf seinen Job zumindest für acht weitere Jahre behalten. Gleich nach der Wahl sagt er: "Ich bedanke mich ganz herzlich für diesen enormen Vertrauensvorschuss. Das ist nicht selbstverständlich."

Der 50-Jährige ist seit seinem 16. Lebensjahr CDU-Mitglied. Von 1994 bis 2004 war er ehrenamtlicher Ortsvorsteher des Konzer Stadtteils Oberemmel. Beruflich war der Diplom-Finanzwirt als Betriebsprüfer in der Finanzverwaltung tätig. 2008 hat er sich als hauptamtlicher Beigeordneter in Konz beworben.

Als Beigeordneter habe er mehr Gestaltungsspielraum als in der Finanzverwaltung, sagt er im Gespräch mit dem TV. "Man kann mehr bewegen, und das wird auch mehr wahrgenommen." Weber hat zuletzt maßgeblich am größten Projekt der vergangenen acht Jahre in der VG Konz mitgewirkt: dem 8,1 Millionen Euro teuren Neubau des Saar-Mosel-Bads. Er ist zuständig für acht Fachbereiche in der Konzer Verwaltung - unter anderem für Kindergärten, Schulen, die Feuerwehren, den Tiefbau und die Verbandsgemeindewerke.Meinung

Bewährtes Team kann neu starten

Von Christian Kremer

Karl-Heinz Frieden und Joachim Weber (beide CDU) bilden nach Ablauf ihrer ersten Amtszeit gemeinsam acht weitere Jahre die Spitze der Konzer Verbandsgemeindeverwaltung. Die Bürger dürfen sich somit auf Kontinuität einstellen. Die Schwerpunkte der beiden lagen in den vergangenen Jahren in erster Linie auf dem Ausbau der Kinderbetreuung und auf der Verbesserung des Bildungsangebots in der Verbandsgemeinde. Besonders in diesen Bereichen ist es wichtig, dass das neue alte Spitzenduo am Ball bleibt.
c.kremer@volksfreund.de

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