Konzer lernen fremde Kulturen kennen

Die Organisatoren der interkulturellen Woche für Konz sind zufrieden. Alle sechs Veranstaltungen wurden sehr gut besucht. Zum Abschluss haben rund 200 Gäste die Konzer Moschee besichtigt.

 Den ganzen Nachmittag über kochen die Frauen von der muslimischen Gemeinde in Konz exotische Spezialitäten, die sich die Besucher ihrer Moschee schmecken lassen. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Den ganzen Nachmittag über kochen die Frauen von der muslimischen Gemeinde in Konz exotische Spezialitäten, die sich die Besucher ihrer Moschee schmecken lassen. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Konz. "Allahu akbar", ruft der Muezzin in der Konzer Moschee, um die Gläubigen zum Nachmittagsgebet aufzufordern. Im großen Gebetssaal versammeln sich zehn Männer. Sie wenden sich in Richtung Mekka und beten gemeinsam mit dem Vorbeter der Gemeinde, Adem Azak. Die Frauen haben sich im Obergeschoss der Moschee versammelt, auch sie beten.

Zwischen den einzelnen Abschnitten erklärt Abdullah Güntepe den Besuchern die einzelnen Gebetsabschnitte. Er ist der Vorsitzende der Konzer Moschee und freut sich, dass sich so viele für "sein" Gotteshaus interessieren. Mit dem Tag der offenen Moschee am Sonntag endete die interkulturelle Woche.

Die Veranstalter sind sehr zufrieden. Sie gehen von insgesamt rund 450 Gästen bei sechs Veranstaltungen während der interkulturellen Woche vom 22. September bis zum 3. Oktober aus - manche von ihnen haben mehrere Veranstaltungen besucht.

Am meisten Gäste hatten das interkulturelle Frühstück (150 Besucher) und der Tag der offenen Moschee (200 Besucher). Aber auch ein Vortrag in der Volkshochschule zum Thema "Die Türkei - Von Istanbul bis Kappadokien" hatte mehr als 60 Besucher. "Die interkulturelle Woche war aus unserer Sicht ein voller Erfolg", sagt Rusen Koçal, Vorsitzende des türkischen Schulelternvereins in Konz. Alle Veranstaltungen seien gut besucht gewesen. Sie ist zufrieden: "In den Diskussionen zwischen den verschiedenen Kulturen wurden viele Gemeinsamkeiten entdeckt." Und genug verschiedene Kulturen gibt es in Konz. Immerhin hat jeder fünfte Konzer ausländische Wurzeln

Die Sozialarbeiterin der Realschule plus in Konz, Antje Elß, zieht ebenfalls eine positive Bilanz: "Erstaunt war ich über den respektvollen Umgang der Kulturen und Religionen untereinander." Auch das interreligiöse Gespräch zu dem Thema "Sterben - Tod - Auferstehung" mit rund 50 Besuchern sei sehr gut angenommen worden.

Auch Katharina Moik ist begeistert: "Wir hatten spannende Diskussionen, Besucher aus allen Bevölkerungsgruppen, von Jung bis Alt, und haben viel gelernt." Sie hat die interkulturelle Woche für Konz mitorganisiert und koordiniert das Interkulturelle Netzwerk Konz.

Vorurteile durch Gemeinsamkeiten abbauen



Mit Koçal ist Moik sich einig: "Nur wer die Gemeinsamkeiten mit anderen Kulturen entdeckt, kann seine Vorurteile ausräumen."

"Unsere offene Moschee ist eine Möglichkeit, uns und unseren Glauben kennenzulernen", sagt Azak. Während er für die islamische Kultur wirbt, zeigt er auf den Stand vor der Moschee mit gefüllten Kohlrabiblättern, Baklava, einem in der Türkei verbreiteten Honiggebäck, und weiteren Spezialitäten aus der Türkei.

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