Konzer sind zufrieden mit ihrem Bad

Konz · Der Betrieb im neuen Saar-Mosel-Bad pausiert in den ersten beiden Ferienwochen wegen Wartungsarbeiten. Doch Ende Juli feiert das Bad die Wiedereröffnung und weiht beim Familientag die Sonnenterrasse ein. Bis der restliche Außenbereich fertig wird, müssen sich die Besucher allerdings gedulden.

 Zurzeit laufen die Arbeiten an der Liegewiese für das Saar-Mosel-Bad in Konz. TV-Foto: Friedemann Vetter

Zurzeit laufen die Arbeiten an der Liegewiese für das Saar-Mosel-Bad in Konz. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Konz. Das neue Saar-Mosel-Bad in Konz ist seit Montag wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Das ist kein Grund zu verzweifeln, denn am Samstag, 30. Juli, wird es mit einem Familientag wiedereröffnet. Unter anderem wird dann die Sonnenterrasse eingeweiht. Rings um das Bad soll aber noch viel mehr passieren.

Der Außenbereich: Direkt angrenzend an die Sonnenterrasse befindet sich künftig die Liegewiese. Sie wird begrenzt von dem Zaun, der rings um das 10 000 Quadratmeter große Schwimmbadgelände verläuft. Die Arbeiten an der Wiese haben sich wegen der andauernden Regenfälle im Mai und Juni verzögert. "Ob wir die Wiese bis zum Familientag fertig kriegen, weiß der liebe Gott", sagt Ralf Zorn, Technischer Leiter der Verbandsgemeindewerke Konz. Er erwartet eher, dass es noch ein paar Wochen dauert, weil die Arbeiten erst seit Anfang Juli laufen.
Was jenseits des Zauns auf dem Rest des riesigen ehemaligen Freibadgeländes passiert, steht laut Joachim Weber, hauptamtlicher Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG) Konz, noch nicht fest. Er versichert aber, dass entgegen anderslautenden Gerüchten, die in den vergangenen Monaten im Internet kursierten, an der Stelle keine Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Fest stehe auch, dass das ehemalige Wohnhaus des Schwimmmeisters abgerissen werde, sagt Weber (siehe Extra). So könne die gesamte Fläche überplant werden.

Wie es weitergeht: Laut Weber ist ein Planungskonzept für den Außenbereich beauftragt. Zunächst wollen die VG-Verwaltung und die beteiligten Gremien aber laut Weber den ersten Sommeransturm abwarten, um auszuloten, was die Besucher wollen. Danach werde entschieden, wie der Bereich genutzt werden soll, sagt Weber.
Von zusätzlichen Freizeitflächen bis hin zum naturbelassenen Park sei alles möglich. Es gebe zum Beispiel die Idee, dass zahlende Schwimmbadgäste zwar raus auf die Freizeitfläche dürfen, die Menschen von dort aber nicht ins Bad kommen, ohne zu zahlen.

Beteiligung: Die Badnutzer will die VG durch Gespräche im laufenden Schwimmbadbetrieb an der Planung beteiligen. So will sie herausfinden, welche Bedürfnisse sie haben. Weitergehende Beteiligung - zum Beispiel über einen Fragebogen - sei nicht vorgesehen, sagt Weber im Gespräch mit dem TV.
Bilanz: 75 000 Besucher waren seit September im Saar-Mosel-Bad. Die Schwimmschüler sind in der Zahl enthalten. Hochgerechnet fürs Jahr 2016 könnten die VG-Werke so die 90 000er-Marke knacken. "In der Größenordnung haben wir im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsrechnung kalkuliert", sagt Weber. Er geht davon aus, dass es mehr Besucher werden, wenn es schönes Wetter im restlichen Sommer gibt. Der Grund: Die Liegewiese sorge dann für mehr Betrieb. Schlechtes Wetter wirke sich hingegen nicht negativ auf die Besucherbilanz des Hallenbads aus.

Besucher zufrieden: Manfred Clemens kommt regelmäßig ins Saar-Mosel-Bad. Der 73-jährige Konzer ist voll des Lobes: "Ich finde das Bad hervorragend", sagt er. "Wir hätten uns vielleicht mehr Freizeitmöglichkeiten gewünscht, aber ich habe Verständnis für die finanzielle Situation der Kommune." Er sei dem VG-Rat und der Verwaltung dankbar, dass das Bad so schnell gebaut worden sei. Die Preise seien angemessen, das Personal freundlich und die Wassertemperatur gut.
Die 59-jährige Krankenschwester Angelika Zierau schwimmt ebenfalls regelmäßig im Saar-Mosel-Bad - oft vormittags, bevor ihre Spätschicht im Krankenhaus beginnt. "Ich finde es ganz toll, dass wir in Konz wieder so ein schönes Bad haben", sagt sie. "Das Konzept als Sportbad mit Lernbecken und Kinderbereich ist passend." Für sie gebe es nichts zu meckern, denn mit den vorhandenen Mitteln sei das Optimale gemacht worden.

Schulsport: Besonders froh über den Neubau des Saar-Mosel-Bads sind die Sportlehrer und -schüler aus den Grund- und Förderschulen, dem Gymnasium sowie der Realschule plus in der Verbandsgemeinde Konz. Denn im vergangenen Schuljahr mussten sie erstmals seit 2010 nicht mehr zu improvisierten Schwimmstunden in andere Bäder ausweichen. Lehrer Fabio Dal Molin von der Grundschule Tawern war zum Beispiel regelmäßig mit einer 30-köpfigen Schwimmgruppe im Konzer Bad und sagt: "Wir sind total froh hiermit - das ist optimal für den Schwimmunterricht."Meinung

Nächster Schritt ist extrem wichtig
Das Hallenbad mit dem schönen Bereich für Kleinkinder ist ein guter Anfang. Die regelmäßigen Badbesucher sind damit sehr zufrieden, und das ist gut so. Die Sonnenterrasse samt Liegewiese ergänzt das Angebot. Doch die Entscheidung, was mit dem Rest der ehemaligen Freibadfläche rings um das Saar-Mosel-Bad passiert, ist wohl mit die wichtigste nach der Grundsatzentscheidung für das Bad. Früher gab es einen Minigolfplatz, eine Pizzeria und einen Kiosk. Das sind nur einige Kritikpunkte der wehmütigen Konzer, wenn sie nostalgisch über den Verlust des Freibads klagen. Diese Konzer Bürger können die Verwaltung und die Gremien nur erreichen, wenn sie ihnen bei der Planung etwas bieten, um das Verlorene zu kompensieren. Ein naturbelassener Park wäre da wohl zu wenig. c.kremer@volksfreund.de

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