Konzert St.-Nikolaus-Kirche wird zum Kinosaal

Konz · Karl Ludwig Kreutz begleitet Charlie Chaplins „Goldrausch“ an der Kirchenorgel.

 Karl Ludwig Kreutz (im Vordergrund) spielt vor rund 100 Zuschauern in der St. Nikolaus Kirche Livemusik zu Charlie Chaplins „Goldrausch“.

Karl Ludwig Kreutz (im Vordergrund) spielt vor rund 100 Zuschauern in der St. Nikolaus Kirche Livemusik zu Charlie Chaplins „Goldrausch“.

Foto: Matthias Willems

Das gab es in der Geschichte der St.-Nikolaus-Kirche wohl noch nie: Für knapp zwei Stunden verwandelt sich das Gotteshaus in einen Kinosaal.

Gezeigt wird freilich nicht der neueste Blockbuster aus Hollywood, sondern ein echter Filmklassiker. Charlie Chaplins „Goldrausch“ aus dem Jahr 1925. Das Besondere dabei: Die Stummfilmkomödie über einen Tramp (Chaplin), der sich Ende des 19. Jahrhunderts in Alaska Glücksrittern auf der Suche nach Gold anschließt und am Ende trotz Tollpatschigkeit sein wahres Glück in Form von der Liebe findet, wird live von Karl Ludwig Kreutz, Professor für Improvisation und liturgisches Orgelspiel, auf der Kirchenorgel begleitet. Die Klänge kommentieren das Geschehen auf der Leinwand, mal passend zum Bild, mal um die richtige Stimmung zu transportieren. Das perfekte Zusammenspiel von zwei Genres (Musik und Film) macht den Abend zum Erlebnis. Der Organist sitzt dabei mit dem Rücken zur Leinwand und verfolgt den Film parallel auf einem kleinen Monitor.

„Natürlich sieht man sich die Szenen vorher an und macht sich seine Gedanken. Die Erfahrung von 30 Jahren spielt aber auch eine große Rolle“, erklärt der gebürtige Trierer, der seit 2011 Leiter der internationalen Orgelkonzerte in Konz ist.  Kreutz sieht in der Kombination von Film und Musik auch eine Chance, ein größeres und jüngeres Publikum anzusprechen. Auch das Konzer Publikum ist begeistert: „Ich liebe Orgelmusik“, sagt Sabine Schönberger. „Und ich habe sie noch nie so erlebt. Das war faszinierend.“

Auch Günther Platt aus Schillingen bewundert den Künstler. „Das war kongenial“, sagt er. Am Ende des Konzertes gibt es minutenlangen Applaus und Standing Ovations für den Künstler, der sich mit einer kleinen Zugabe bedankt.

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