Konzer Tälchen: Feuerwehr an 26 Stellen im Einsatz

Konz · Im Konzer Tälchen und in Ober emmel wurden am Donnerstagabend Straßen und Keller innerhalb von Minuten überflutet. Besonders hart hat es den Winzerhof von Josef Hoffmann in Niedermennig getroffen.

Konzer Tälchen: Feuerwehr an 26 Stellen im Einsatz
Foto: (h_ko )

Konz. Josef Hoffmann vom Winzerhof in Niedermennig ist noch immer fassungslos. Der Hofbesitzer musste mitansehen, wie am Donnerstagabend gegen 21 Uhr durch starken Regen innerhalb von Minuten ein kleiner Bach zu einem reißenden Strom wurde, über das Ufer trat und eine seiner Scheunen überflutete. "Ich wohne seit 1969 hier. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Hier war ein See", sagt Hoffmann kopfschüttelnd und zeigt auf seinen Hof.Heu nicht mehr zu gebrauchen


Hoffmann trifft es gleich doppelt: Das Wasser schob nicht nur Schutt und Geröll in die Scheune, sondern zerstörte auch die Heuballen, die dort gelagert sind. Das Futter, das für seine Pferde gedacht war, ist als solches nicht mehr zu gebrauchen. "Die Ballen haben sich mit Wasser vollgesogen. Deswegen muss ich sie jetzt wegwerfen", sagt der Hofbesitzer.
Doch nicht nur der Hof von Hoffmann wurde von den Wassermassen überflutet: Die Kanäle in Niedermennig, aber auch in Oberemmel und Obermennig konnten den heftigen Niederschlag nicht mehr auffangen. Die Feuerwehren aus Konz, Obermennig/Krettnach und Oberemmel rückten zu 26 Einsatzstellen aus. Laut Mario Gaspar, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Konz, waren 56 Feuerwehrleute im Einsatz. "Es waren 15 bis 20 Haushalte betroffen", sagt er im Gespräch mit dem TV. Die Häuser lagen vor allem an der Straße "Im Sonnenschein" in Niedermennig. Die Einsatzkräfte mussten in erster Linie Keller auspumpen. Das Wasser sei durch die Kanäle hochgedrückt worden, sagt der Wehrleiter.
Anwohner schilderten am Abend, dass alles sehr schnell gegangen sei. Mit Absaugpumpen konnten die Wehren aber größere Schäden verhindern. Auch Josef Hoffmann rief die Feuerwehr. Die sei daraufhin mit Pumpen, Besen und Schaufeln auf dem Hof angerückt, sagt Gaspar.
Laut Polizeiinspektion Saarburg war auch die L 138 zwischen Konz und Niedermennig von dem Unwetter betroffen. Auch dort soll der Konzer Bach Geröll auf die Fahrbahn gespült haben.
Der Zufluss zum Bach habe die Wassermassen nicht mehr fassen können, deshalb sei das Wasser über einen Waldweg auf die Fahrbahn der L 138 geflossen, vermutet Markus Kohl, Leiter der PI Saarburg. Um die Fahrbahn zu reinigen, waren neben der Feuerwehr auch die Straßenmeisterei und die Polizei im Einsatz. Die Verkehrsbehinderungen waren laut Polizei gering.
"Der Einsatz im Konzer Tälchen war der erste größere Unwettereinsatz in der Verbandsgemeinde Konz", sagt Wehrführer Gaspar. Bisher seien die Feuerwehren nur zu ein paar umgestürzten Bäumen ausgerückt. Damit sei die VG im Vergleich zu den massiven Schäden im Trierer Busental, in der Eifel oder in Süddeutschland (der Trierische Volskfreund berichtete) glimpflich weggekommen.
Trotzdem: Für Josef Hoffmann beginnen jetzt die Aufräumarbeiten. Er will zunächst schauen, wie schlimm der Schaden wirklich ist, den das Wasser angerichtet hat. Denn in der überfluteten Scheune waren nicht nur Heuballen untergebracht, sondern auch teure Maschinen.
cmk/grauExtra

 Eine Kehrmaschine in Niedermennig fegt den Schlamm von der Straße (links). Josef Hoffmann räumt auf: Die Wassermassen haben Schutt und Geröll auf seinen Winzerhof und in die Scheune geschoben. TV-Fotos (2): Sebastian Grauer

Eine Kehrmaschine in Niedermennig fegt den Schlamm von der Straße (links). Josef Hoffmann räumt auf: Die Wassermassen haben Schutt und Geröll auf seinen Winzerhof und in die Scheune geschoben. TV-Fotos (2): Sebastian Grauer

Foto: (h_ko )

Die Polizei Saarburg hat in der Nacht zum Freitag die L 133 zwischen Freudenburg und Kirf kurzzeitig gesperrt. Der Grund: Es kam zu einem wetterbedingten Hangrutsch und Fahrbahnüberspülungen an mehreren Stellen. Die Sperrung wurde nach Räumung und Reinigung der Fahrbahn durch die anliegenden Feuerwehren sowie die Straßenmeisterei Saarburg wieder aufgehoben. Die Straßenmeisterei musste zudem zur B 51 zwischen Serrig und Saarburg ausrücken, um rutschiges Oberflächenwasser zu entfernen. cmk

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