Konzer Verwaltung: Bad wird nicht teurer

Konz · 9,6 Millionen Euro und nicht mehr: Diese klare Ansage hat die Konzer Verwaltung nun gemacht, nachdem Zweifel an der Einhaltung des Kostenrahmens für den Bau des neuen Konzer Schwimmbads aufgekommen sind.

 Das alte Schwimmbad (oben) in Konz ist seit mehr als einem Jahr geschlossen. Wie das neue Bad aussehen soll, steht noch nicht fest. Klar ist aber, dass ein Blockheizkraftwerk gebaut werden soll, von dem aus auch das Schulzentrum (links) versorgt wird. TV-Foto: Portaflug Föhren

Das alte Schwimmbad (oben) in Konz ist seit mehr als einem Jahr geschlossen. Wie das neue Bad aussehen soll, steht noch nicht fest. Klar ist aber, dass ein Blockheizkraftwerk gebaut werden soll, von dem aus auch das Schulzentrum (links) versorgt wird. TV-Foto: Portaflug Föhren

Konz. Die Schwimmbadplanung werde ihre Grenzen an dem vom Verbandsgemeinderat festgelegten Kostenrahmen von 9,6 Millionen Euro netto finden, heißt es in einer Pressemitteilung der Verbandsgemeindeverwaltung (VGV) in Konz. Damit reagiert die Verwaltung auf Zahlen zum Schwimmbadneubau, die in der vergangenen Woche diskutiert wurden (der TV berichtete). In dem Investitionsprogramm der Verbandsgemeindewerke stand das Bad mit einem Betrag von 10,5 Millionen Euro - Planung 500 000 und Bauausführung zehn Millionen Euro.
Die Verwaltung spiele keine Verwirrspiele, betont Achim Lutz, Pressesprecher der Konzer VGV. Allerdings könnten erst die fertige und von den Räten beschlossene Planung und Kostenschätzung der einzelnen Gewerke verlässliche Zahlen liefern. Die Differenz zwischen den angepeilten 9,6 Millionen Euro und den Zahlen im Investitionsprogramm ist damit aber immer noch nicht geklärt.

Planungen laufen


"Hinsichtlich der zu erwartenden Zuschüsse durch das Land kann die Verwaltung sich derzeit nur auf die mündliche Zusicherung des Ministeriums verlassen, wonach eine Förderung zugesagt wurde", heißt es weiter in der Pressemitteilung.
Die Verwaltung hatte in der Vergangenheit von einer mündlichen Zusage für vier Millionen Euro Fördergeld gesprochen, das Land hatte auf TV-Anfrage einen Betrag von drei Millionen Euro angegeben. Klärung über die Höhe der Fördersumme folgt laut Verwaltung jedoch erst, wenn die Planung vorliegt und konkrete Kosten ermittelt werden können. Dann könnten entsprechende Zuschussanträge gestellt und auch vonseiten des Ministeriums bewilligt werden.
Das Schwimmbad selbst wird zurzeit geplant. Nach der einvernehmlichen Trennung von einem österreichischen Architekturbüro Mitte des Jahres hat der VG-Rat Konz ein neues Büro zur Planung bestätigt. Das Architektenbüro Dr. Krieger aus Velbert hat den Zuschlag nach der zweiten europaweiten Ausschreibung für den Neubau des Schwimmbads in Konz bekommen.
Die eigentliche Arbeit beginne jetzt. Laut Verwaltung ist der vom VG-Rat gegründete Schwimmbadausschuss am Zug, in dem alle Ratsfraktionen vertreten sind. Die Grünen sind grundsätzlich gegen die jetzige Planung, alle anderen Fraktionen beharren auf dem Kostenrahmen (siehe Extra). Der Ausschuss prüfe in enger Zusammenarbeit mit den insgesamt vier beauftragten Fachplanern (Architekten, Tragwerks planung, Haustechnik und Projektsteuerung) den bereits im vergangenen Jahr beschlossenen Planungsrahmen zum "Bau eines familienfreundlichen Freizeitbades" auf Machbarkeit. Dieser Entwurf orientiert sich an den Vorgaben des Bundesfachverbandes Öffentliche Bäder. Der Verband hat unter Berücksichtigung der Badsituation in der Region folgende Vorgaben gemacht: Das Hallenbad soll eine Wasserfläche von 680 Quadratmetern bekommen - 430 Quadratmeter mehr als das alte Bad hatte.
Die Wasserfläche des Freibads soll mit 440 Quadratmetern deutlich kleiner werden. Zurzeit hat dort alleine das Schwimmerbecken 1000 Quadratmeter. Außerdem soll das Bad einen Wellnessbereich bekommen. Während die anderen Teile des Bads laufende Kosten verursachen, sollen die geplanten Saunen Einnahmen bringen (der TV berichtete).Extra

Friedhelm Schücker (CDU): Wir sind immer von einem Nettobetrag von 9,6 Millionen Euro ausgegangen. Was die Höhe der Zuschüsse durch die Landesregierung angeht, da müssen wir abwarten und die Schwimmbadplanung dem Zuschuss entsprechend anpassen. Lothar Rommelfanger (SPD): Für uns ist klar, dass das Bad nicht mehr als 9,6 Millionen Euro kostet. Das ist die absolute Schmerzgrenze. Die Verwaltung hat immer gesagt, dass für die Verbandsgemeinde die Mehrwertsteuer keine Rolle spielt und erstattet wird. Detlef Müller-Greis (FWG): Der Rahmen war immer zwischen neun und zehn Millionen Euro gesteckt. Wir müssen uns genau überlegen, in welcher Höhe wir neue Schulden aufnehmen. Letztlich müssen wir das vor den Bürgern verantworten. Sabina Quijano (Die Grünen): Die Zahlen sind nicht neu. Wir denken aber immer noch, dass wir das Konzept überdenken sollten. Der zweiten Ausschreibung haben wir nicht zugestimmt, weil das Bad in dieser Form aus unserer Sicht nicht realisierbar ist. Franz Görtz (FDP): Vor zehn Jahren waren neun Millionen Euro bei einem 60-prozentigen Zuschuss im Gespräch. Weil die Baupreise seitdem um 30 Prozent gestiegen, die Pläne für das Bad aber die gleichen sind, müssen wir bei der Ausstattung wahrscheinlich kürzen. cmk

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