Korallenrot und superschick

Herbstzeit ist Gartenzeit bei mir und meinem Martin. In der letzten Woche haben wir unsere kleine Parzelle winterfit gemacht: Unkraut gejätet, den Boden mit Thuja abgedeckt und einen neuen Weg zum Komposthaufen gelegt.

Schick ist der Pfad geworden, mit kleinen korallenroten Kieseln. Rot ist schließlich meine Lieblingsfarbe. Die Kiesel hat mein Göttergatte extra für mich gemacht. Aus einem großen Stein hat er sie rausgehauen. Wo er den her hatte, wollte er nicht verraten. Familiengeheimnis, hat er gesagt. Was geht's mich an, dacht' ich mir.

Aber es kam noch besser. Zwei Tage später hat er sich im Keller eingesperrt. Den ganzen Tag lang. Stundenlang hörte ich ihn hämmern und schleifen da unten. Reinlassen wollte er mich nicht. Das sei geheim. Aha! Zum Abendessen ließ er sich dann endlich mal wieder blicken. Völlig verstaubt und verschwitzt. Gestrahlt hat er wie ein Honigkuchenpferd. Mitkommen sollte ich. Ich dachte, ich spinne, als ich in seinen Werkraum kam. Da stand ein niegelnagelneuer Wohnzimmertisch mit einer wunderschönen korallenroten Steinplatte. So, wie ich ihn immer haben wollte. Mein Martin, wie er leibt und lebt. Immer für eine Überraschung gut.

Und wo ich den korallenroten Tisch gerade erwähne. Da hab ich doch am Donnerstag im TV gelesen, dass der Konzer Feuerstein verschwunden ist. Korallenrot soll der gewesen sein, wie meine Kiesel und die Tischplatte. Komisch, dass der so einfach weg sein kann. Muss doch schwer gewesen sein das Ding. Meine Tischplatte ist auf jeden Fall ganz schön schwer. Falls der Stein nicht mehr auftauchen sollte, kann ich Martin ja mal fragen, wo unser Stein her war. Vielleicht gibt es da ja noch ein paar von der Sorte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort