Kosten ohne Nutzen

OBERBILLIG/MAINZ. (mö) Der Hochwasserschutz in Oberbillig ist ins Fadenkreuz der Mainzer Rechnungsprüfer geraten: Der Landesrechnungshof Rheinland-Pfalz kritisierte Nachlässigkeiten in Ausschreibung und Bauausführung.

In seinem jüngsten Bericht moniert der Landesrechnungshof unter anderem, dass Ingenieurleistungen ohne Ausschreibung und damit möglicherweise zu teuer vergeben wurden. Außerdem bemängelte das Gremium, dass die zuständige Regionalstelle der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord den Finanzierungsbeitrag der Verbandsgemeinde Konz zu spät eingefordert habe. Zudem wurden einige Bauleistungen bezahlt, ohne dass ordnungsgemäße Nachweise vorlagen. Wichtigster Kritikpunkt im Prüfbericht: Statt einen Polder anzulegen, der bei Hochwasser für einen Ausgleich sorgen sollte, erhöhte die örtliche Behörde nur den Deich. Dadurch verdreifachten sich die Kosten für die Maßnahme von 500 000 Euro auf 1,5 Millionen Euro. Weiter führt der Landesrechnungshof aus: "Letztlich führte die Maßnahme zu keiner wesentlichen Entlastung bei Hochwasserständen. Die Kosten stehen hier in keinem angemessenen wirtschaftlichen Verhältnis zu dem erzielten Nutzen für einen wirksamen Hochwasserschutz."

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