Kraftvoll und volkstümlich

REINSFELD. (urs) Mit einer Reise durch ein Land voller Symphonie und Folk, Operette und Walzer hat der Musikverein Lyra Reinfeld sein Publikum begeistert.

Der Einstieg mit "Zarathustra" hat Tradition beim Musikverein "Lyra" Reinsfeld. Doch was die Musiker ihrem Publikum im Anschluss daran bieten, ist selten vorhersehbar. Denn dafür ist die Palette ihres Könnens einfach zu groß, wie sie beim Jahreskonzert in der Reinsfelder Kulturhalle erneut bewiesen. Auf Antonin Dvoráks weltbekannte Symphonie Nummer Neun ist da zum Beispiel gleich zu Anfang eine - so das Programm - "Herausforderung für Publikum und Orchester" zu hören. Was den Kern des Gehörten trifft, wie die annähernd 350 Menschen im Saal mit begeistertem Applaus zu honorieren wissen. Denn der Wechsel zum kraftvollen "Kaddish", dem vertonten jüdischen Gebet der Trauernden, könnte kaum krasser sein. Dem aufwühlenden Klangerlebnis folgt, wohl zur Entspannung, der "Cajun Folk Song" - ein Wiederaufstehen der Kultur französischer Amerikasiedler. Doch die musikalische Reise führt weiter über den Globus, schwenkt von anno 1600 direkt ins 19. Jahrhundert, in die glanzvolle Zeit der Operetten- und Walzerkönige. Doch nur, um nach kurzer Pause mit einem von indianischem Gesang begleiteten Besuch bei den "Mazama-Indianern" zu verblüffen. Dennoch kommen auch Freunde von Trompetensoli voll und ganz auf ihre Kosten, und selbst Liebhaber träumerischen Irlandzaubers vermissen nichts.Treues Stammpublikum

Die enorme Vielseitigkeit der Lyra unter Leitung von Dirigent Magnus Willems sichert dem Musikverein seit Jahren ein treues Publikum. "Wir gehen zu jedem Konzert", versichert Anni Großmann. Und was sie bis dahin gehört habe, sei einfach "super", kommentiert sie während der 20-minütigen Pause. Dass sie zum treuen Publikumsstamm zählt, liegt laut der Reinsfelderin daran, dass sie sich für deren Repertoire einfach interessiert. Es sei beeindruckend zu sehen, "welche Mühe die sich geben". Was ja auch honoriert werde, wie der Applaus zeige. Ein erster Höhepunkt war nach Ansicht von Jürgen Muno das "Kaddish": "Das hat mir sehr gut gefallen." Das sei wirklich eine Herausforderung gewesen, sagt er. Doch auch die Fledermaus-Quadrille war nach seinem Geschmack. "Ich bin für alles offen", versichert der Reinsfelder, der sagt, ein Liebhaber verschiedener Musikrichtungen zu sein. Ein Fan des Musikvereins ist er allemal: "Ich hab' noch fast jedes Konzert mitgemacht, und die waren immer sehr gut."

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