Krankenhaus investiert in Konzer Gesundheitszentrum
Saarburg/Konz · Der Krankenhausstandort Saarburg wird weiter gestärkt. Die Klinik richtet in Konz eine orthopädisch-chirurgische Gemeinschaftspraxis ein und bindet so vier Fachärzte an sich. 200 000 Euro investieren die Saarburger in Operationsräume, die Teil des neuen Gesundheitszentrums sind.
Saarburg/Konz. Seit etlichen Jahren laufen im Saarburger Krankenhaus Sanierungs- und Umbauarbeiten. Das Haus wird komplett umgekrempelt, Stationen werden neu angeordnet und ausgestattet, die Technik wird überholt (der TV berichtete). So soll die Saarburger Klinik für den Wettbewerb mit anderen Krankenhäusern fit gemacht und die medizinische Versorgung in der Region gesichert werden. Doch die Klinik investiert auch außerhalb von Saarburg. In Konz fließen etwa 200 000 Euro in das Gesundheitszentrum, das an der Ecke Granastraße/Lessingstraße entstehen soll.
"Wir werden dort ein medizinisches Versorgungszentrum einrichten", sagt Geschäftsführer Holger Brandt. In dieser Einheit arbeiten Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammen (siehe Extra). In Saarburg gibt es so eine Gemeinschaftspraxis bereits. In Konz will Brandt eine orthopädisch-chirurgische Doppelpraxis mit vier Ärzten einrichten. Drei Mediziner sind bereits gefunden. Etwas mehr als 700 Quadratmeter stehen dann zur Verfügung. Die Grundausstattung der Praxen stellt der Investor bereit, der das Gesundheits- und Dienstleistungszentrum in Konz baut. Das ist die Grundstückverwaltungs-Gesellschaft Konzerbrück GbR. Das Saarburger Krankenhaus mietet die Räume vom Investor. "Die Verträge sind unterschrieben", sagt Brandt. Gebraucht werden auch Operationsräume. Und die muss die Klinik selbst bezahlen. 200 000 Euro kostet das. Fördergeld gibt es laut Brandt nicht.
"Mit der Gemeinschaftspraxis wollen wir die medizinische Versorgung in der Region sichern", sagt Brandt. Vor allem für junge Ärzte sei es ein großes unternehmerisches Risiko, Praxen zu übernehmen. Sie müssen nicht nur die Geräte bezahlen, sondern auch für den Kassensitz - eine Art Lizenz. Das übernimmt nun das Krankenhaus. Die Ärzte der Gemeinschaftspraxis werden Angestellte der Klinik.
"Wir Ärzte können nun das Angebot für unsere Patienten erweitern. Zukünftig stehen auch Chirurgen bereit", sagt der Konzer Orthopäde Dr. Manfred Breit. Mit seinem Kollegen Dr. Andreas Schwindling und dem Chirurgen Dr. Wolfgang Schauer (beide Konz) bezieht er die neuen Räume. Die alte Praxis wird dann geschlossen. "Für uns ergeben sich auch Synergieeffekte, etwa beim Einkauf", sagt Breit. Für ihn ist das eine Zusammenarbeit mit Zukunft: "Es wird immer mehr solcher Gemeinschaftspraxen geben."
Seit Jahren schon warten alle auf den Startschuss. Bereits in dem gescheiterten Saar-Mosel-Zentrum hätte die Praxis eröffnet werden sollen. Mit dem Bau des Konzer Gesundheitszentrums wird wohl im April begonnen. Mitte 2014 sollen die Räume bezugsfertig sein.Extra
Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind Einrichtungen, in denen Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen unter einem Dach zusammenarbeiten. MVZ sind ein Bindeglied bei der Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung. Nur Vertragsärzte, Krankenhäuser, einige Erbringer nichtärztlicher Dialyseleistungen sowie einige gemeinnützige Organisationen dürfen MVZ gründen. So soll Einflussnahme kapitalgebender Investoren verhindert werden. Die Leitung eines MVZ muss in der Hand eines Arztes liegen, der dort selbst tätig und in medizinischen Fragen weisungsfrei ist. (Quelle: Bundesgesundheitsministerium)
