Kreis braucht noch mehr Geld für Klinik - Weitere Finanzspritze für Saarburger Krankenhaus notwendig

Saarburg/Trier · Damit das Krankenhaus Saarburg zahlungsfähig bleibt, braucht die Einrichtung eine weitere Finanzspritze. Rund 1,3 Millionen Euro soll der Kreis Trier-Saarburg für Verluste im vergangenen Jahr zuschießen. Auch für dieses Jahr werden rote Zahlen erwartet.

Saarburg/Trier. Bisher ist die Marschrichtung eindeutig: Ein Krankenhaus in Saarburg ist für viele Menschen vor allem im Saarburger Land und in Teilen des Hochwalds so wichtig, dass der Landkreis notfalls mit eigenem Geld die Einrichtung stützt. Am heutigen Montag wird der Kreistag in seiner Sitzung ab 17 Uhr im Kreishaus in Trier wohl weitere Mittel lockermachen.
Dass unter dem Strich die Ausgaben für das kreiseigene Krankenhaus die Einnahmen übersteigen würden, war den Kreistagsmitgliedern schon bei der Verabschiedung des Haushalts 2015 klar. Damals wurden 600 000 Euro eingeplant, um mögliche Verluste ausgleichen zu können. Doch Anfang 2016 hat sich gezeigt, dass die Verwaltung zu optimistisch gerechnet hat. Laut der Vorlage für die heutige Kreistagssitzung könnten gut 1,3 Millionen Euro fällig werden, die der Landkreis zahlen muss.
Es ist nicht das erste Mal, das eine finanzielle Schieflage des 200-Betten-Hauses droht, in dem rund 600 Menschen arbeiten. Bereits 2013 und 2014 musste der Landkreis Millionensummen zuschießen, damit der Betrieb aufrecht erhalten werden kann. Für 2014 waren es beispielsweise rund 1,76 Millionen Euro.Abschreibungen als Erklärung



Nach Auskunft von Landrat Günther Schartz hat der gestiegene Finanzmittelbedarf im vergangenen Jahr unter anderem mit bilanztechnischen Vorgängen zu tun. Schartz: "Dazu gehören zum Beispiel Abschreibungen sowie Auflösungen der Gewinn- und Kapitalrücklage."
Der Landkreis als Träger hatte nun zwei Möglichkeiten, wie mit dieser Summe umgegangen werden kann. Die Verantwortlichen hätten neben dem geplanten Zuschuss kein weiteres Geld mehr lockermachen müssen. Dann wäre das Eigenkapital der Kreiskrankenhaus St. Franziskus Saarburg GmbH verringert worden.
Doch das Eigenkapital bleibt wohl unangetastet. Der Kreis sorgt mit eigenem Geld dafür, dass der Verlust der GmbH im Kreisbesitz ausgeglichen wird. Der Kreisausschuss hat sich für diese Vorgehensweise ausgesprochen. Und es gilt als sicher, dass auch der Kreistag mehrheitlich für die finanzielle Spritze für das Krankenhaus stimmen wird.Hoffnung bleibt bestehen


Und wie sieht es für das aktuelle Haushaltsjahr aus? Der Landrat kann noch nicht sagen, wo die Reise hingeht. "Wir streben eine weitere Senkung des Zuschusses an", sagt er.
Da die wirtschaftliche Entwicklung und die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen jedoch ständigen Veränderungen unterworfen seien, "haben wir vorsorglich für 2016 im Kreishaushalt erneut 600 000 Euro zur Verlustabdeckung des Kreiskrankenhauses eingeplant."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort