Kreis fordert Straßenausbau

Trier · Ausbau der Biewertalbrücke und der Pendlerstrecken Richtung Luxemburg: Dies und weitere Infrastrukturprojekte will der Landkreis Trier-Saarburg möglichst bald umgesetzt wissen. Der Kreistag stimmte den Vorschlägen des Landrats nun zu.

Trier. Der Kreistag Trier-Saarburg unterstützt die Vorschläge von Landrat Günther Schartz zur Verbesserung der Verkehrssituation im Raum Trier. Bei fünf Gegenstimmen (Grüne vier, SPD eine) stimmte das Gremium seinem Sofortmaßnahmenpaket (siehe Extra) mehrheitlich zu. Der Kreis fordert damit das Land auf, die "notwendigen Schritte zur zügigen Realisierung" dieser Maßnahmen einzuleiten - Schartz hatte diese bereits dem für Infrastruktur zuständigen Minister Roger Lewentz vorgestellt (der TV berichtete).
Jürgen Dixius (CDU) betonte, dass diese Liste nicht bedeutet, dass die West- und Nordumfahrung der Stadt Trier hintenangestellt werden. "Die Auswirkungen der Flickschusterei auf den Straßen sind jeden Tag zu spüren", sagte Matthias Daleiden (FWG). Was sich auf der A 64 tagtäglich abspiele, sei traurig. Sein Vorschlag: eine Prioritätenliste. Claus Piedmont (FDP) wies darauf hin, dass diese Maßnahmen helfen würden, die "Gesundheit der Bürger zu erhalten".
Kritik gab es von der SPD und den Grünen: Das Paket sei ein "Wunschzettel für die nächsten 20 Jahre ohne Fertigstellungsgarantie", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Alfons Maximini. Es sei zu viel Straßenneubau und zu wenig ÖPNV enthalten. Man sollte den Nahverkehrsplan wieder hervorholen und daran weiter arbeiten. "Immer mehr Straßen sind nicht die Lösung", sagte Maximini.
Für die Grünen enthält die Liste "keine zukunftweisenden Ideen", sagte Sabina Quijano, stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Begrüßt hätten die Grünen stattdessen Forderungen nach dem Ausbau von Park-and-Ride-Plätzen an Bahnhöfen oder die Einrichtung einer durchgehenden und umstiegsfreien Bahnverbindung zwischen Saarburg und Luxemburg, um die Pendlerströme aus dem Saartal verstärkt auf die Bahngleise zu bringen.
"Dies ist keinesfalls ein Wunschzettel", wehrte sich Landrat Schartz. Es gehe um die Optimierung bestehender Verkehrsnetze. "Die schönste ÖPNV-Vision bringt nichts, wenn veraltete Busse auf Rumpelpisten fahren."
Er wies auf eine mögliche neue Finanzierungsquelle hin: Die EU-Kommission möchte Lücken in Europas Verkehrs- und Energie trassen beseitigen. 31,7 Milliarden Euro sollen allein in die Verkehrsinfrastruktur fließen - vor allem, um die Verbindungen zwischen dem Westen und dem Osten der EU zu verbessern. Explizit genannt ist bei dem Programm aber auch die Konzentration auf umweltfreundlichere Verkehrsträger. jka
Extra

Zum Sofortmaßnahmenpaket des Landrats gehören die A 64 mit dem Bau der zweiten Fahrspur auf der Biewertalbrücke und einer zusätzlichen Ausfahrt in Höhe der K 1, die B 51-Ortsumgehungen Hohensonne, Windmühle und Ayl, der Ausbau der Pendlerstrecken Richtung Luxemburg (die L 132/134, 135 und 136 zwischen Saarburg und der Obermosel sowie die L 43 zwischen Trierweiler und Mesenich), die Reaktivierung der Westtrasse in Ergänzung zum beschlossenen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Igel-Wasserbilligerbrück sowie Lärmschutz entlang der B 4, der B 419 und der A 1/A 602 im Moseltal. jka

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