Flüchtlingshilfe Kreis Trier-Saarburg gibt Geld für Sprachkurse frei

Trier/Konz/Saarburg · Der Kreisausschuss hat zugestimmt, dass außerplanmäßig mehr als 50.000 Euro in Deutschkurse für ukrainische Flüchtende bereitgestellt werden. Wer sich um die Kurse im Kreis Trier-Saarburg kümmert und wo es noch Probleme gibt.

Kreis Trier-Saarburg gibt Geld für Sprachkurse frei
Foto: dpa/Sven Hoppe

Mehr als 800 Flüchtende aus der Ukraine, die ihr Heimatland wegen des russischen Angriffskriegs verlassen haben, leben inzwischen im Kreis Trier-Saarburg. Damit sie auch in Deutschland ankommen und sich integrieren können, organisiert die Kreisvolkshochschule im Auftrag der Kreisverwaltung Sprachkurse. Einige der Kurse sind nach den Osterferien angelaufen.

Die Finanzierung des Angebots hat der Kreisausschuss am Montagabend in die Wege geleitet. Insgesamt stellt der Kreis laut dem Beschluss mehr als 52.000 Euro für die Kurse bereit. Die Finanzierung dieser Ausgabe soll aus den vom Land Rheinland-Pfalz angekündigten 20 Millionen Euro für die Bewältigung der Ukraine-Krise erfolgen, von denen 735.000 Euro auf den Kreis Trier-Saarburg entfallen.

Landrat Stefan Metzdorf bedankte sich bei den Kreispolitikern für den einstimmigen Beschluss: „Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe und Verpflichtung von uns, die Flüchtlinge zu integrieren.“ Er sei hocherfreut, dass diesbezüglich nicht in erster Linie über Geld diskutiert werde.

Die Kurse werden nun in drei Modulen angeboten und vor Ort in den Außenstellen der kreiseigenen Volkshochschule organisiert. Pro Kurs können acht bis 14 Personen teilnehmen. Kurse und Unterrichtsmaterial sind kostenlos. Der Kreis will zudem eine Kinderbetreuung während der Kurszeiten anbieten.

Auf Nachfrage aus dem Kreisausschuss erläutert Geschäftsbereichsleiter Rolf Rauland, dass inzwischen 70 ukrainische Kinder in die kreiseigenen Schulen gehen. Die Sprache sei ein Problem, aber die ukrainischen Schüler in den weiterführenden Schulen brächten oft gute Englischkenntnisse mit. Teilweise seien auch Russisch- und Ukrainischkenntnisse vor Ort vorhanden. Landrat Metzdorf kommentiert die Situation folgendermaßen: „Aus der letzten Besprechung mit den Schulleitern konnten wir mitnehmen, dass alle Schulen sehr bemüht sind, die Kinder gut aufzunehmen. Vereinzelt kommen wir an die Grenzen des Machbaren.“

Etwas problematischer ist die Situation in den Kindergärten. Der zuständige Abteilungsleiter der Kreisverwaltung, Joachim Christmann erläutert das: „Bei den Kitas sind die Kapazitäten sowohl baulich als auch aufgrund der Fachkräftesituation begrenzt.“ Er betont: „Die geflüchteten Kinder sollen nicht an Wartelisten vorbei in Kitas aufgenommen werden.“ Deshalb würden die Kinder der Flüchtenden in bestehende Listen eingereiht. Für die Betreuung von Kindern während der Sprachkurse will der Kreis unabhängig von Kitas und Tagesmüttern Betreuungskräfte einstellen.

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