Kreis verleiht Preise für grünes Engagement

Züsch/Kell/Wawern · Gleich zweimal ist der Umweltpreis 2013 des Kreises Trier-Saarburg in den Hochwald gegangen: Die Realschule plus in Kell hat ihn für ihren naturnahen Schulgarten erhalten. Ein weiterer Preis ging an den Züscher Revierförster Wilhelm Zimmermann. Der setzt sich seit über 25 Jahren für den Umweltschutz ein.

Züsch/Kell/Wawern. Wer jahrzehntelang ein Biotop pflegt, sich um den Bestand von Frosch und Unke sorgt, gegen einseitige Fichtenanpflanzung rebelliert oder mit Kindergartenkindern einen naturnahen Gemüsegarten anlegt, der hat sich ein kleines Dankeschön von offizieller Seite verdient. Im Kreis Trier-Saarburg kürt eine Jury vier Preisträger, die sich in Sachen "Umwelt und Naturschutz" engagiert haben.
Pflege des Wawerner Bruchs


In diesem Jahr hat der Kreis zur Preisverleihung nach Wawern geladen. Die kleine Gemeinde pflegt und hegt seit fast 20 Jahren ein Feuchtbiotop und zählt deshalb selbst zu den Preisträgern 2013.
Landrat Günther Schartz (CDU) überreichte die mit jeweils 500 Euro dotierten Auszeichnungen und konnte sich in seinem Grußwort etwas Stichelei gegen den politischen Gegner nicht verkneifen: "Man muss kein Grüner sein, um grün zu sein - oder man kann auch grün sein, ohne Grüner zu sein." Hocherfreut wie so viele Wawerner zeigte sich Ortsbürgermeister Franz Zebe. Als "Hausherr" erläuterte er kurz die Erfolgsgeschichte des Wawerner Bruchs. Das ist ein Feuchtgebiet, das aus einem ehemaligen Seitenarm der Saar entstanden ist. Außerdem erhielt in der VG Konz die Kindertagesstätte St. Amandus in Könen einen Umweltpreis.
Naturnaher Schulgarten


Zwei weitere Umweltpreise gingen in den Hochwald: Für den Züscher Revierförster Wilhelm Zimmermann war der Preis die Bestätigung für ein Vierteljahrhundert harte Arbeit. Zimmermanns Sorge gilt dem Umwelt- und Naturschutz, der Landschaftspflege sowie dem Arten- und Biotopschutz. Nach Auffassung der Jury habe sich Zimmermann weit über seine Arbeit als Revierförster hinaus engagiert. Sein Anliegen sei die ökologisch nachhaltige Entwicklung im Naturpark Saar-Hunsrück. Auch engagiere er sich seit Jahren bei Betreuung und Aufbau des Amphibienschutzzaunes an der L 166 bei Züsch. Zudem unterstützte Zimmermann die Anlage eines Streuobst-Hochstamm-Projektes in Züsch sowie den Naturlehrpfad für den Heimatverein Neuhütten. Er biete zu aktuellen Themen naturkundliche Führungen innerhalb des Naturparks an und gelte bei den Naturschutzbehörden als kompetenter Ansprechpartner. Zimmermann war von 1994 bis 2010 Beauftragter für Naturschutz für die Verbandsgemeinde Hermeskeil. Er ist seit Jahren aktives Mitglied in zwei Naturschutzverbänden (GNOR, Nabu) und in der Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft Deutschland.
Außerdem wurde die Realschule plus in Kell am See ausgezeichnet. Sie begann 2012 mit der Planung eines Schulgartens. Unter der Leitung von Helga Hoffmann wurde im Frühjahr von 22 Schülern der naturnahe Schulgarten angelegt. Es entstanden drei Gemüsebeete und eine Kräuterspirale, bepflanzt mit Gemüsesorten und Kräutern. Zusätzlich legten die Schüler ein Wegekreuz aus Hackschnitzeln an, und im Winter 2012/2013 wurden eine Meisen-Nisthöhle und ein "Insektenhotel" zur Unterstützung der Bestäubung im Schulgarten aufgehängt.
Schüler als Paten


Die Begrenzung des Schulgartens wurde mit Beerensträuchern nach den Wünschen der Schüler angelegt. Im Januar wurden vier Hochstamm-Obstbäume bepflanzt, für die jeweils eine Schulklasse die Patenschaft übernommen hat. Rektor Bernd Staudt und Projektleiterin Hofmann nahmen den Preis mit den Schülern Katharina Lautz, Daniel Hares und Pascal Backes entgegen.
Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgten das Blechblasquartett der Kreismusikschule sowie der Heimatsingkreis Wawern.

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