Kreis verleiht Preise für grünes Engagement

Wawern · Der Umweltpreis 2013 des Kreises Trier-Saarburg ist zweimal in die Verbandsgemeinde Konz gegangen: Die Gemeinde Wawern hat ihn für die Pflege eines Feuchtbiotops erhalten. Ein weiterer Preis ging an die Kindertagesstätte St. Amandus in Konz-Könen.

 Sie haben Grund zur Freude: Preisträger und Vertreter der ausgezeichneten Institutionen mit Landrat Günther Schartz (rechts). TV-Foto: Friedhelm Knopp

Sie haben Grund zur Freude: Preisträger und Vertreter der ausgezeichneten Institutionen mit Landrat Günther Schartz (rechts). TV-Foto: Friedhelm Knopp

Jahrzehntelang ein Biotop gepflegt, sich um den Bestand von Frosch und Unke gesorgt, gegen einseitige Fichtenanpflanzung rebelliert oder mit den Kindergartenkindern einen naturnahen Gemüsegarten angelegt: Wer sich im Kreis Trier-Saarburg um Naturschutz und Umwelt sorgt, dem winkt möglicherweise auch ein kleines Dankeschön von offizieller Seite. Alle zwei Jahre kürt eine Jury des Kreises vier Preisträger in Sachen "Umwelt und Naturschutz". In diesem Jahr hat der Kreis zur Preisverleihung nach Wawern geladen. Die kleine Gemeinde pflegt und hegt seit fast 20 Jahren ein wertvolles Feuchtbiotop und zählt deshalb selbst zu den Preisträgern 2013.

Landrat Günther Schartz (CDU) überreichte die mit jeweils 500 Euro dotierten Auszeichnungen und konnte sich in seinem Grußwort etwas Stichelei gegen den politischen Gegner nicht verkneifen: "Man muss kein Grüner sein, um grün zu sein - oder man kann auch grün sein, ohne Grüner zu sein."

Hocherfreut wie so viele Wawerner zeigte sich Ortsbürgermeister Franz Zebe. Als "Hausherr" erläuterte kurz die Erfolgsgeschichte des Wawerner Bruchs - eines Feuchtgebiets, das aus einem ehemaligen Seitenarm der Saar entstanden war. Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgten das Blechblasquartett der Kreismusikschule sowie vom Heimatsingkreis und vom Heimatmusikkreis Wawern.

Zebe nahm die Urkunde entgegen. Warum sein Ort zu den Preisträgern 2013 zählt, begründet die Jury wie folgt: Das Umweltengagement der Gemeinde begann in den 1990er Jahren. Bereits 1995 hatte Wawern für sein Engagement den ökologischen Sonderpreis des Landes Rheinland-Pfalz erhalten. Das Naturschutzgebiet Wawerner Bruch wurde 1990 mit einer Größe von 44 000 Quadratmetern ausgewiesen.

Gelungen ist die Erhaltung eines Feuchtbiotops als Brut- und Nahrungsraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Die Gemeinde hat ihrer Bevölkerung von Anfang an den ökologischen Wert dieses Naturschutzgebietes vermittelt. Sie stellte Informationstafeln auf, und es entstand ein Wanderweg durch das Naturschutzgebiet. 2012 gab die Gemeinde ein neues Faltblatt her aus, das Wanderwegenetz wurde saniert, ergänzt und zum Teil in eine Nordic -Walking-Strecke integriert.

Die Ehre für die Kita St. Amandus hatten Karin Kohl, Renate Schreiber und Doris Kils. Begleitet wurden sie von ihren kleinen Umweltexperten Hanna Theres, Marcello Bloise, Dominik Dahn, Emilia Becker und Lea Bialas. Die freuten sich noch mehr als über die Urkunde über das Energielernspiel, das ihnen der Landrat überreichte.
Als preiswürdig empfand die Jury die naturwissenschaftlichen Angebote und Projekte zu gesunder Ernährung. Dazu haben sich die Kinder mit den Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer befasst. Sie haben auch einen Gemüsegarten angelegt und gepflegt. Bei einem Besuch im Naturfreundehaus Trier-Quint haben sie etwas über Ernährung und Umweltauswirkungen bei der Produktion von Lebensmitteln gelernt. An einem Energietag haben sie sich mit dem Thema Energiesparen beschäftigt.Extra

Zwei weitere Umweltpreise 2013 sind in die Hochwaldgemeinden Kell am See und Züsch gegangen. Wilhelm Zimmermann, Revierleiter des Forstreviers Züsch, wurde für sein über 25-jähriges Engagement für die Landschaftspflege, Arten- und Biotopschutz bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet. Nach Angaben der Jury hat sich Zimmermann stets für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung im Naturpark Saar-Hunsrück eingesetzt. Die Realschule plus in Kell am See erhielt den Preis für ihren naturnahen Schulgarten. Die bemerkenswerte Anlage, mit Meisennisthöhlen und einem Insektenhotel, wurde unter Leitung von Helga Hoffmann im Frühjahr von 22 Schülern angelegt. f.k.

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