Kreis wünscht Ehe von Morbach und Thalfang

Morbach/Wittlich · Das Ziel ist klar: Damit der Landkreis bei der Kommunalreform nicht Gemeinden und Einwohner an Nachbarkreise verliert, muss eine Fusion oder Kooperation von Einheitsgemeinde Morbach und Verbandsgemeinde Thalfang her.

Morbach/Wittlich. Gregor Eibes möchte eine Ehe stiften. Eine Verbindung zwischen der Einheitsgemeinde Morbach, deren Interessen er als Bürgermeister über Jahre hinweg vertrat, und der Verbandsgemeinde Thalfang. Deren Bürgermeister kommt deshalb am kommenden Dienstag nach Wittlich zum Gespräch. Doch einer fehlt. Derzeit hat Morbach keinen amtierenden Bürgermeister, sondern nur einen designierten: Andreas Hackethal.
Das Thema Kommunalreform wird das wohl wichtigste sein, das es für ihn zu bewältigen gibt. "Denn wir müssen eine Lösung finden, die auf Dauer Bestand haben soll", sagt er. Deshalb dürfe nichts übers Knie gebrochen werden. Er weiß jedoch auch: Auf die lange Bank geschoben werden darf eine mögliche Fusion oder Kooperation auch nicht. Denn Mitte 2012 ist Schluss mit der Freiwilligkeit bei der Kommunalrefom. Dann wird das Land entscheiden, welche Gebietskörperschaften gemeinsame Sache machen müssen.
Kommunal- reform


Da er noch kein Bürgermeister ist, könne er keine offizielle Stellungnahme abgeben, sagt Hackethal. Fest steht für den Juristen unter anderem, dass "Morbach Stärken hat, auf die wir ungern verzichten wollen." Er will nach seinem Amtsantritt Gespräche führen. Innerhalb der Einheitsgemeinde sowie außerhalb. Grundsätzlich sei er offen für ein Zusammengehen zweier derzeit noch eigenständiger Kommunen.
Mit dieser Haltung rennt Hackethal bei seinem künftigen Bürgermeisterkollegen Hans-Dieter Dellwo offene Türen ein. Der hatte bereits Ende Juli gesagt, dass im Gespräch mit dem Landrat Wege für die kreisinterne Lösung ausgelotet werden sollen. "Darüber hinaus bleibt Hermeskeil im Landkreis Trier-Saarburg weiter im Blickfeld", hatte er damals gesagt. Dieser Flirt über die Kreisgrenze wird von den Hermeskeilern durchaus erwidert. Sehr zum Unwillen des Landkreises Bernkastel-Wittlich. Dessen politische Vertreter fürchten, durch die Kommunalreform so viel Fläche und so viele Einwohner zu verlieren, dass schlimmstenfalls der Landkreis an sich zur Disposition stehen könnte.
Anders als etwa in der benachbarten VG Neumagen-Dhron gibt es in der VG Thalfang keine Informationen darüber, in welcher Gebietskörperschaft sich die Bürger nach der Reform wiederfinden wollen. In einigen Ortsgemeinderäten wurde beschlossen, dass alle Orte der heutigen VG geschlossen wechseln. Es gibt jedoch auch örtliche Bestrebungen, sich in Richtung Morbach oder in Richtung Hermeskeil zu orientieren. Sei es aufgrund gewachsener Verbindungen, sei es aufgrund der Distanzen zu einem möglichen neuen Verwaltungssitz.

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