Kreisausschuss fordert klare Position vom Innenminister

Trier · In ungewöhnlich scharfer Form hat der Kreisausschuss die Sportförderpraxis des Landes kritisiert. Nachdem Minister Lewentz bereits schriftlich um Aufklärung gebeten wurde, ob und welche Projekte im Kreis unterstützt werden, drängt der Ausschuss nun auf ein Gespräch mit ihm.

Trier. Wie gedenkt der Innenminister die Sportstätten-Projekte zu behandeln, die der Kreis beim Land für eine Förderung im kommenden Jahr angemeldet hat? Auf eine schriftliche Anfrage von Landrat Günther Schartz antwortete Roger Lewentz: "Kreiskontingente im Sinne einer jährlich konstanten Zuweisung an alle Landkreise und kreisfreien Städte kann es derzeit nicht geben. Dass Lewentz "leider keinen Förderzeitpunkt nennen kann", wie er weiter schreibt, bringt die Mehrheit des Kreisausschusses auf die Palme. Denn die Sportumkleidegebäude in Bescheid und Langsur sowie der Umbau der Tennensportplätze in Zerf und Hermeskeil in Kunstrasenplätze waren bereits 2012 vom Kreis zur Förderung angemeldet worden - ohne dass sich etwas tat. Nun fürchtet man, dass sich die Nullnummer nächtes Jahr wiederholt.
Ohne den 40-prozentigen Zuschuss des Landes, der in früheren Jahren zumindest für ein Kreisprojekt gewährt worden war, sind Kommunen oder Vereinen finanziell die Hände gebunden. "Wir sollen halb Europa retten, haben aber kein Geld mehr für unsere Infrastruktur", echauffierte sich CDU-Fraktionschef Bernd Henter. Lewentz\' Antwort sei allgemein und nichtssagend. "Es mangelt an Ehrlichkeit und Offenheit", klagte Heide von Schütz (Grüne), "wenn sich nichts tut, protestieren bald die Sportvereine."
Wenn kein Geld da sei, müsse man auch den Mut aufbringen, das zu sagen, betonte der Landrat und forderte "mehr Klarheit und Wahrheit". Das Versteckspielen müsse ein Ende haben. Beim Gemeinde- und Städtebund werde gemutmaßt, dass das Land pro Kunstrasenplatz nur noch 100 000 Euro zuschieße, sagte Bernhard Busch (Freie Wähler). Er befürchtet, dass dann "neue Plätze bis auf weiteres Makulatur sind". SPD-Chefin Ingeborg Sahler-Fesel sagte, auch ihr liege daran, dass die Vereine Klarheit bekämen. Allerdings seien die Fördertöpfe nach den beiden Konjunkturprogrammen und den damit verbundenen Nachfinanzierungen schmal. alf

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