Kreiskrankenhaus rüstet sich für die Zukunft

Neue Intensivstation, neue OP-Säle und eine neue Zentralsterilisation: Für mehr als zehn Millionen Euro rüstet sich das Kreiskrankenhaus St. Franziskus Saarburg für die Zukunft. Die Bauarbeiten sollen Anfang 2011 beginnen.

Saarburg. Das "Herzstück des Krankenhauses", wie es Geschäftsführer Holger Brandt nennt, wird grundlegend erneuert. Bis Ende 2013 werden in drei Bauschritten die Intensivstation, die Zentralsterilisation und die Operationssäle des Saarburger Krankenhauses saniert.

Anfang kommenden Jahres sollen die Bauarbeiten beginnen. Damit geht die Generalsanierung des Krankenhauses weiter - bereits vor zwei Jahren wurden der Eingangsbereich, die Cafeteria und die Physiotherapie an- und umgebaut.

Die Intensivstation ist als erstes dran. Sie soll größer und moderner werden. "Die Medizintechnik ist zwar auf dem neuesten Stand, aber die Gebäudeteile und bestimmte Einrichtungen sind zum Teil schon dreißig Jahre alt", erzählt Brandt. Zehn Betten soll es auf der neuen Intensivstation geben, bisher sind es sechs. "Damit kommen wir dem steigenden Bedarf entgegen", sagt Brandt. Immer häufiger werde Intensivpflege in Anspruch genommen. Das liegt zum einen an spezialisierten Behandlungsmethoden, an großen Operationen, die anschließend Intensivpflege mit sich ziehen. Zum anderen liegt diese Entwicklung am steigenden Alter der Patienten.

Die neue Intensivstation wird in den Räumen eingerichtet, in denen früher die Physiotherapie untergebracht war. Zwölf Monate sollen die Bauarbeiten dauern.

In einem zweiten Schritt werden dann Teile der jetzigen und dann ehemaligen Intensivstation genutzt, um dort die neue Zentralsterilisation einzurichten. Sechs bis acht Monate sind für diesen Bauabschnitt vorgesehen.

Im dritten und letzten Abschnitt sind die OP-Säle an der Reihe. "Die vier Säle werden komplett saniert", sagt Brandt. Neue OP-Tische und neue Deckenlampensysteme soll es geben, Nebenräume saniert und neu gestaltet werden. Hinzu kommt ein größerer Aufwachraum.

Da die jetzigen Operationsräume während der Sanierung nicht genutzt werden können, mietet das Krankenhaus für die etwa zwölf Monate der Bauphase spezielle OP-Container an. Brandt: "Das Containersystem wird neben dem Gebäude auf Ständern aufgebaut und mit diesem verbunden."

Das bedeutet, dass der Operationsbetrieb ganz normal in den voll ausgestatteten Containern weiterlaufen kann - komplett getrennt von den Sanierungsarbeiten in den alten OP-Sälen. "Das war uns wichtig, denn nur auf diese Weise können wir ganz normal weiteroperieren", sagt Brandt.

Mehr als zehn Millionen Euro wird der gesamte Umbau kosten: 9,67 Millionen Euro wurden vom Land als Kosten anerkannt, 90 Prozent davon trägt das Land auch. Zehn Prozent werden von der Krankenhaus-GmbH getragen, hinzu kommen die Mietkosten der OP-Container in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. Auch die finanziert das Krankenhaus.

"Mit der Sanierung sichern wir den Standort und die Zukunft des Krankenhauses", sagt Geschäftsführer Brandt. Nach der Sanierung sei man für die kommenden Jahre "sehr gut aufgestellt". Während der gesamten Baumaßnahmen geht der Krankenhausbetrieb ganz normal weiter. Brandt: "Die Patienten werden von den Bauarbeiten nicht betroffen sein."

Meinung

Das Herz muss weiterschlagen

Das Herz des Saarburger Krankenhauses wird saniert, damit es auch in Zukunft weiterschlagen kann. Denn nur mit einem starken Herzen - mit moderner Ausstattung und ausreichend Platz zur Patientenversorgung - bleibt das Saarburger Krankenhaus wettbewerbsfähig und damit wirtschaftlich am Leben. Das muss es, weil es ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber ist. Das muss es aber auch, weil Patienten aus dem Einzugsgebiet sonst bis nach Trier, Merzig oder Hermeskeil fahren müssten, um sich behandeln zu lassen. Zu weit, nicht nur für die alten Menschen. Somit ist diese Standortsicherung nicht nur eine wichtige, sondern auch die einzig richtige Entscheidung. j.kalck@volksfreund.deExtra Das Kreiskrankenhaus St. Franziskus Saarburg ist ein Krankenhaus der Allgemein- und Grundversorgung mit 209 Betten und 470 Mitarbeitern. Das Krankenhaus hat sieben Kliniken, in denen im Schnitt jährlich 8000 Patienten behandelt werden. Das Einzugsgebiet umfasst die VG Saarburg, das nördliche Saarland sowie die Obermosel und Teile des Hochwalds. Das Krankenhaus hat auch eine psychiatrische Tagesklinik und ein Schlaflabor. Hauptgesellschafter ist der Kreis Trier-Saarburg. (jka)

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