Krematorium und Kreisel

HERMESKEIL. 15 Punkte haben ursprünglich auf der öffentlichen Tagesordnung des Hermeskeiler Stadtrats am Dienstagabend gestanden. Auf Antrag der SPD wurden daraus 13 - aus Zeitgründen.

Da hatte sich der Hermeskeiler Stadtrat eine ganze Menge vorgenommen für seine Sitzung am vergangenen Dienstag. 15 Punkte standen auf der öffentlichen Tagesordnung, nochmal fünf waren es im nicht-öffentlichen Teil. Und der wurde zu Beginn der Sitzung noch um einen Tagesordnungspunkt erweitert. Gegen den Umfang hatte Fraktionssprecher Sigurd Hein allerdings etwas einzuwenden: "Die Tagesordnung hat nun 21 Punkte, eine Mammutsitzung sollte aber vermieden werden. Deshalb bin ich dafür, dass wir den öffentlichen Teil mit Ausnahme der Einwohnerfragestunde um 21 Uhr beenden", sagte Hein. Der Rat stimmte dem zu. Die Neuregelung der Apotheken-Notdienste fiel deshalb aus der Tagesordnung. Und trotzdem gab es in der Sitzung des Stadtrats noch genügend interessante Themen. Eines davon war der Beschluss über den endgültigen Standort des Krematoriums. Der günstigste Ort für die Feuerbestattung ist laut Bauausschuss im Industriegebiet Grafenwald. "Der vorgeschlagene Standort des Krematoriums ist im Industriegebiet Grafenwald und liegt vor dem mittlerweile abgeholzten Wäldchen", sagte Bürgermeister Michael Hülpes. Das vorgesehene Gebiet ist laut Hülpes 3800 Quadratmeter groß und auch verkehrstechnisch gut erreichbar. "Das Problem bei den Krematorien ist immer die Anfahrt. Die sollte konfliktfrei sein. Das ist an diesem Standort gegeben, der Verkehr könnte über die Autobahn kommen und müsste nicht durch die Stadt", sagte Hülpes weiter. Diesen Argumenten schien sich der Rat, der im vergangenen Jahr den Grundsatzbeschluss über die Errichtung eines Krematoriums beschlossen hatte, nicht entziehen zu können und beschloss den Vorschlag von Hülpes einstimmig. Ein anderes städtebauliches Thema wurde indes heftig diskutiert: der Bau des Verkehrskreisels an der Trierer Straße. Lambert Norta, der beim Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) für den Straßenbau zuständig ist, stellte den Ratsmitgliedern die Planungen vor. "Der Ausbau des Kreisels soll in diesem Jahr beginnen, die Finanzierung ist geklärt", erklärte Norta einleitend. Die Planungen des LSV sehen neben viel Grünflächen, einer in der Breite reduzierten Fahrbahn und einer Fußgängerquerung in Höhe der Aral-Tankstelle auch eine Bushaltestelle vor, die für Busse aus Hermeskeil in Richtung Trier gedacht ist und sich etwas oberhalb der Tankstelle befinden soll. Bei diesem Punkt sah Udo Moser, Sprecher der Ratsfraktion "Bürger für Bürger", Klärungsbedarf: "Wie funktioniert das mit der Einfädelspur für die Busse, vor allem mit Blick auf den Linksabbieger-Verkehr zur Tankstelle? Wie sieht es mit einem Bushäuschen an dieser Stelle aus, und wo werden die bisher dort geparkten Autos untergebracht werden?"Alle Anlieger der Trierer Straße müssen zahlen

"Eine Wartehalle ist Sache der Gemeinde", beantworte Norta zumindest eine Frage von Moser. Die anderen blieben trotz reger Diskussion zwischen Norta, Udo Moser und den anderen Ratsmitgliedern ungeklärt. Am Ende stimmte der Hermeskeiler Stadtrat den Planungen des LSV zu - mit zwei Gegenstimmen (Ute Eiden und Udo Moser) und drei Enthaltungen. Der Bau des Kreisels, der einen Durchmesser von 32 Metern haben wird, kostet nach den beschlossenen Planungen insgesamt 1,3 Millionen Euro. Davon fallen auf die Stadt 433 000 Euro, von denen 250 000 Euro bezuschusst werden und zirka 180 000 Euro Eigenanteil der Stadt sind. Der mit dem Bau des Kreisels einhergehende Ausbau der Trierer Straße zwischen der Bahnbrücke und dem Kreisel kosten insgesamt 65 000 Euro: 60 000 Euro kosten die Gehwege, 5000 Euro kostet die Beleuchtung. Die Kosten werden je zur Hälfte von der Stadt und den Anliegern getragen. Für den Anliegerteil müssen alle Anlieger der Trierer Straße, bis hoch zur evangelischen Kirche, bezahlen. Der Vorschlag wurde vom Rat einstimmig angenommen.

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