Kreuzung am Innenstadt-Ring bald dicht

Hermeskeil · Fortschritt auf der Großbaustelle: Die Bagger arbeiten sich zum Knotenpunkt Koblenzer Straße/Züscher Straße vor, der ab Montag gesperrt ist. Von Hermeskeil nach Züsch müssen Autofahrer dann einen Umweg in Kauf nehmen. Aber es gibt auch positive Nachrichten.

 Am Knotenpunkt Koblenzer Straße/Züscher Straße starten am kommenden Montag die Bauarbeiten. Dann ist ein Abbiegen von der Innenstadt in Richtung Züsch nicht mehr möglich. TV-Foto: Christa Weber

Am Knotenpunkt Koblenzer Straße/Züscher Straße starten am kommenden Montag die Bauarbeiten. Dann ist ein Abbiegen von der Innenstadt in Richtung Züsch nicht mehr möglich. TV-Foto: Christa Weber

Foto: (h_hochw )

Hermeskeil Autofahrer in Hermeskeil mussten sich im März ordentlich umgewöhnen. Da rückte die Baustelle in der Ortsdurchfahrt/B 327 in den Innenstadt-Ring vor - weshalb dort die Verkehrsführung grundlegend verändert werden musste. Weil es wegen der Straßensperrung in Höhe der Volksbank im Ring nicht mehr einmal rundherum geht, gilt seitdem dort keine Einbahnstraßen-Regelung mehr. Von zwei Spuren führt jetzt jeweils eine gegen die gewohnte Fahrrichtung.
Nun rückt die Baustelle weiter vor. Das bedeutet erneut eine Verkehrsänderung. Ab Montag, 26. Juni, wird das Abbiegen vom Innenstadt-Ring in Richtung Züscher Straße nicht mehr möglich sein. Nach Auskunft des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier und der Werke der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil beginnen dann die Arbeiten am vierten und letzten Bauabschnitt. Dieser umfasst den Knotenpunkt Koblenzer Straße/Saarstraße/Züscher Straße und soll parallel zu den noch laufenden Arbeiten in Abschnitt drei angepackt werden.
Ziel ist es laut Werkleiter Andreas Schmitt, in dem Einmündungsbereich "möglichst vor dem Winter" fertig zu sein. Der LMB werde die offizielle Umleitung in Richtung Züsch ausschildern, die über die B 327 nach Malborn-Thiergarten und von dort über die L 166 führt (siehe Grafik). Für Fußgänger soll es "Ausweichwege" geben, damit diese aus der Fußgängerzone weiterhin in Richtung Martinuskirche und Mehrgenerationenhaus kämen. Sobald möglich, werde auch in Abschnitt drei der Parkplatz der Volksbank wieder befahrbar gemacht, sagt Schmitt. Bereits fertig ist der neu gestaltete Parkplatz vor dem Krankenhaus, wo laut Schmitt eine neue Wendemöglichkeit geschaffen wurde: "Das wird sehr gut angenommen."
Insgesamt liege man mit dem Ausbau "vor dem Zeitplan", sagt der Werkleiter. Die Chancen stünden daher gut, dass nach der Winterpause 2018 gleich mit den Arbeiten in der angrenzenden Saarstraße begonnen werden könne. Dafür hat der Hermeskeiler Stadtrat grünes Licht gegeben (TV vom 25. Mai). Die Saarstraße soll einspurig ausgebaut und mit neuen Parkbuchten und Bäumen gestaltet werden. In der Mai-Sitzung hieß es, die VG-Werke müssten ihre Beteiligung am Ausbau noch prüfen. "Noch ist nicht klar, in welchem Umfang wir was machen", bestätigt Schmitt. In geschlossener Bauweise werde schon jetzt ein Stück des Kanals saniert. Man müsse aber noch die Hausanschlüsse prüfen. "Das machen wir, wenn der Verkehr wegen des neuen Bauabschnitts nachlässt." Fest stehe aber, dass Kanal und Hauptwasserleitung in der Saarstraße deutlich jünger und in besserem Zustand seien als in der Koblenzer Straße: "Der Aufwand wird geringer sein. Und sicher wird es keine zwei Jahre dauern."
Dass die erneute Änderung der Verkehrsführung in der Innenstadt die Situation verschärfen könnte, damit rechnet die Polizei nicht. Michael Wahlen, Leiter der Hermeskeiler Polizeiinspektion, sieht darin "kein größeres Problem". Schon die Umstellung auf den Gegenverkehr im Innenstadt-Ring sei fast reibungslos verlaufen. Bis heute habe es vier Unfälle gegeben, sogar weniger als im selben Zeitraum vor der Änderung. Nur bei einem Unfall sei eine Fußgängerin verletzt worden.
Auf die gefahrene Geschwindigkeit habe sich die neue Verkehrsführung positiv ausgewirkt, sagt Wahlen. Raser, die im Sommer abends und nachts die Anlieger, auch im Bereich des Krankenhauses, verärgert hätten, hätten nun keine Möglichkeit mehr zur Rundfahrt. Allen Verkehrsteilnehmern gebühre "großes Lob", weil sie sich "in kürzester Zeit sehr gut auf die veränderte Verkehrsführung eingestellt" hätten. Auch die Fußgänger hätten sich daran gewöhnt, dass sie nun vorm Überqueren der Straße in beide Richtungen schauen müssten.Extra: MILLIONENPROJEKT AN WICHTIGER VERKEHRSADER


Begonnen hat der Ausbau der zentralen Verkehrsader durch Hermeskeil, auf der im Durchschnitt pro Tag rund 12 000 Fahrzeuge unterwegs sind, im September 2015. Zuvor war 2011/2012 der Abschnitt der B 327/Koblenzer Straße vom Stadteingang bis zur Hausnummer 51 saniert worden. Nun folgen die restlichen 530 Meter, aufgeteilt in vier Abschnitte bis zur Einmündung in die Züscher Straße. Erneuert werden die Fahrbahn inklusive Gehwege sowie die Kanal- und Wasserleitungen. Der Bund schultert die Kosten für die Fahrbahn (876 000 Euro). Die VG-Werke bezahlen die Kanal- und Wasserleitungen (1,7 Millionen Euro). Die Stadt Hermeskeil trägt die Kosten für den Bau der Gehwege (514 000 Euro), beteiligt daran aber die Anlieger in der Koblenzer Straße.

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