Krimi geht immer

Es wird gemordet, betrogen, vertuscht: Unter dem Motto "Kurzkrimis" hält die neueste Ausgabe der regionalen Literaturzeitschrift "Literamus" für die Leser einige Überraschungen bereit. In der Alten Schule in Kanzem wurde sie nun präsentiert.

 Ein Heft voller Kriminalgeschichten: Die Herausgeber Erwin Otto und Hans Greis (von links) stellen in Kanzem die neue Ausgabe der regionalen Literaturzeitschrift Literamus vor. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Ein Heft voller Kriminalgeschichten: Die Herausgeber Erwin Otto und Hans Greis (von links) stellen in Kanzem die neue Ausgabe der regionalen Literaturzeitschrift Literamus vor. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Kanzem. (kbb) Einen Verdacht hat er schon. Fünf Verdächtige befragt der Ermittler - nach ihrem Alibi, nach ihrer Beziehung zum Opfer. Der Tatort, wird dem Leser nach und nach offenbart, ist ein Schulheft, das Opfer niemand Geringeres als der griechische Mathematiker Pythagoras. Und der Täter geht noch zur Schule.

Krimi, das gilt in der Literatur fast schon als Gesetz, geht immer. Und so verwundert es auch kaum, dass selbst die falsch beantwortete Frage nach dem Satz des Pythagoras - immerhin Pflichtstoff für jeden Mathematik-Schüler - schon zum Kriminalereignis gerinnen kann.

Die Geschichte von Christoph Höbel aus Blaubach in der Pfalz, erschienen ist sie in der jüngsten Ausgabe der Trierer Literaturzeitschrift "Literamus". In der Alten Schule in Kanzem wurde diese nun vorgestellt - das Motto: Kurzkrimis.

Neben Christoph Höbel ist auch der Kanzemer Autor Günter Frentzen dabei und liest aus seinem Krimistück "Der plötzliche Wahnsinn des Balthasar S.". Dass das vorgegebene Thema für die beiden Herausgeber des "Literamus" - Hans Greis aus Wawern und Erwin Otto aus Trier - nicht immer zwingend ist, zeigt die Themenvielfalt: Lyrische Stücke von regionalen und überregionalen Autoren sind dabei, aber auch viele andere Textsorten: Der mittlerweile 17. Teil der Fortsetzungserzählung "Tillmann und Nana" aus der Feder des Herausgebers Hans Greis ist ebenso vertreten wie das als Fortsetzungsgeschichte geplante "Keltisch-römische Tagebuch" des Trierer Dichters und Musikers Walter Liederschmitt ("Woltähr") - dieser sorgte mit seiner Leier bei der Vorstellung des "Literamus" zusammen mit Jürgen Trunczik an der Gitarre für die musikalische Umrahmung des Abends.

Mord aus Langeweile



Und auch ein szenischer Part darf bei der Literamus-Premiere nicht fehlen: So studierten die Herausgeber zusammen mit Annette Frentzen einen bunten Dialog unter dem Titel "Begräbnis inbegriffen" ein - frei nach Peter Schoenens Stück "Guttmanns Coup", einer Kriminalgeschichte aus dem "Literamus". Den "Mörder" von Pythagoras findet der ambitionierte Lehrer in Christoph Höbels Geschichte am Ende übrigens doch - und entlarvt sogar das Motiv des geständigen Schülers: Langeweile.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort